Plaudereien > Literatur und Musik

Exlibris

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morrigan:
Buchkritiken. Empfehlungen, Verrisse und Nachfragen.

marple:
Nach 30 Jahren hab ich mir gestern Schuld und Sühne wieder vorgekramt. Ich bin erschüttert, wie treffsicher und aktuell ein 150 Jahre alter Roman menschliche Irrungen und Wirrungen darstellen kann.

Wenn ich fertig habe - so heute nacht irgendwann - werde ich sicher ein oder zwei neue Diskussionsthemen errichten können.

Sehr spannend das Ganze. Ich kann nur nicht mehr nachvollziehen, wieso ich mit 15 so unsterblich in Raskolnikow verliebt war.

Conte Palmieri:
Ein einigermaßen neues und daher lieferbares Buch, sodaß ich hier den Vorwurf der der Schleichwerbung an mir abperlen lassen werde:

Gestrandet
von Youssouf Amine Elalamy
aus dem frz. von Barbara Gantner
Verlag Donata Kinzelbach 2008

Die Geschichte von elf Männern und einer Frau, die versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu kommen.
Mit einer poetischen Wucht, die einen glatt umhaut.

Unikum:
"Russendisco" und andere.

Hochgejubelter "Zeitgeister" Klappentext: "starke Nerven sollte auf jeden Fall haben, wer Kaminer in der U-Bahn oder im Cafe liest, weil sich die Leute dauernd nach dem hysterischen Gekicher umdrehen werden."

Inhalt: Aneinanderreihung von Plattheiten und Uraltzoten, Vorurteile von Russen über Deutsche und von Deutschen über Russen...

....Erkenntnis: man kann sich in Deutschland verfahren wenn man nach Neustadt will...echte Schenkelklopfer...

alles, nur nicht lachen.

6 Taschenbücher im Paket erjagt, mal sehen wie lange die brennen... >:(

marple:
Zwischen meine "alten Russen" musste ich Samstag ein bisschen Kontrastprogram einschieben - ich begann schon wieder, merkwürdige Sätze zu konstruieren.

Also griff ich mir "Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao" von Junot Diaz.

Inhalt: Ein Reigen von fünf, mehr oder weniger miteinander verbundenen Dominikanern in Amerika und der DR in heutiger und Trujilloscher Diktaturzeit.

mein Urteil: Unbedingt lesenswert. Wenn man sich nach etwa 20 Seiten an die (für einen Roman) ungewöhnlichen Fußnoten gewöhnt hat, und nicht vesucht, JEDES spanische Wort nachzuschlagen, sondern einfach intuitiv zu erfassen, zieht es einen in eine fast Marquezsche Welt. Gewürzt mit der Erklärungsvielfalt einer Comic-SciFi-Computerspiel-Generation.

http://www.perlentaucher.de/buch/31721.html

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