Autor Thema: Reform der Schule  (Gelesen 28626 mal)

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Nikibo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #45 am: 21. Juli 2010, 18:45:26 »
Nop, irgendwie schmeißt Du endlos viele Baustellen durcheinander.

ja, aber ohne sie deswegen trennen zu müssen. Kinder lernen auch dadurch was für's Leben.
Was genau lernen sie für das Leben, was ihnen die heutige Schulform versagt?

Heute lernen sie zwar mit zwei Chinesisch und mit drei Ausdruckstanz und Violine (kein Witz), aber sie können nicht mehr über einen Zaun klettern. Gestern lief eine Dokumentation, in der genau das thematisiert wurde. Da war ein Kleinkind, das dreisprachig deutsch, englisch, chinesisch aufwachsen sollte und einen Terminplan hatte wie ein Erwachsener. Die Mutter hatte sogar eine Chinesin als Nanny organisiert, Sonnabends zum Malkurs, Violine nach Suzuki-Methode. Ein Logopäde hatte ihr gesagt, ein Kleinkind kann 7 Sprachen gleichzeitig lernen. Nur eins war nicht mehr möglich: einfach runter gehen und mit anderes Kindern spielen. Das fand die Mutter zu gefährlich.
Ich maße mir jetzt einfach mal mit der Erfahrung von 4 Kindern und 3 Bundesländern, deren unterschiedliche Schulformen, unzähligen Elternabenden, Elterngesprächen, an, zu behaupten, dass solche Eltern, die ihr Kind dergestalt dressieren, wohl äußerst selten anzutreffen sind.  

Offline DüDo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #46 am: 21. Juli 2010, 22:14:28 »
die britischen kinderärzte beschweren sich ,dass kinder, wenn sie mal hinfallen, sich nicht mehr mit händen und knier abfangen könen, sonder gleich schwere schäfel und gesichtsverletzungen erleiden. ausser den "slum"-gören. die sind immer noch halbe artisten.
das gilt bei uns doch auch schon :) wobei: wo sollen sich kiddies denn noch austoben, wenn sie wollten? auf den "kindersicheren" spielplätzen? wenn dann noch viele muddies aufschreien, wenn ihr kind mal hinfällt und gleich den notarzt ruft, weil das knie aufgeschrammt ist, dann kann das kind nur verweichlichen und allergiker werden.

Offline DüDo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #47 am: 21. Juli 2010, 22:18:48 »
In einem Staat in dem man nicht arbeitslos werden kann ist der Bildungsgrad zur reinen Existenzsicherung unerheblich, da kann man auch 30 Jahre alle in die gleiche Klasse setzen.

In richtigen Staaten wo ich für unterschiedliche Jobkonstrukte auch unterschiedliche Fähigkeiten benötige muss ich diese natürlich auch unterschiedlich fördern.

Nur die Art der Selektion missfällt mir.

In den Klassen 1-4 oder 5 kann das innewohnende Potential garnicht abgeprüft werden, letzendliche Neigung und Eignung erkennt man mit Abschluss der Pickelphase.
stimmt schon. nur muss man irgendwann mal den cut machen bei kindern. es hat ja keiner gesagt, dass mit wechsel in die 5. klasse die schullaufbahn endgültig ist. ein hauptschüler kann immer noch abi machen, wenn die noten stimmen. und gymnasium ist keine eliteschule, wie hier mehrfach zu lesen ist.

Offline nigel48

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Re:Reform der Schule
« Antwort #48 am: 21. Juli 2010, 22:46:29 »
macht euch doch mal klar und bewußt, was die kids -ausser den fachlichen pippifax) alles lernen. denkt mal gründlich nach.
schreibt eine liste.

was bleibt? ein boot-camp bloß ohne uniform und rumschreien. schule ist eine dressuranstalt. aber eine gut getarnte.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Conte Palmieri

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Re:Reform der Schule
« Antwort #49 am: 21. Juli 2010, 22:50:27 »
Hier ist irgendwas ganz fürchterlich schiefgelaufen. Tla-hui vertritt sozialistische Positionen.

Offline DüDo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #50 am: 21. Juli 2010, 23:02:09 »
Die Hürde wird einfach deutlich höher, schon alleine deshalb, weil auf der Hauptschule der Unterricht schlechter ist und deshalb ein späterer Wechsel schwieriger wird. Die Hauptschule ist die Schule für die, die man aufgibt. Und genau, weil das Gymnasium keine Eliteschule ist, sondern eigentlich relativ normale Anforderungen stellt, sollte man lieber versuchen, dieses Niveau allgemein durchzusetzen. Und genau, weil man das nach all den Fehlern der Vergangenheit nicht mehr zu schaffen glaubt, gibt man sich damit zufrieden, für die eigenen Kinder den Sonderweg über ein früh einsetzendes Gymnasium bereit zu halten.
wieso ist der unterricht schlechter? hast du kinder auf der hauptschule? und die hauptschule ist keine schule für die, die man aufgibt. woher hast du denn diesen quatsch? natürlich kannst du mit einem hauptschulabschluss nicht studieren, aber gute azubis sind sie dennoch. DU verallgemeinerst deine klischees, und ich werde mit dir hier nicht diskutieren, da du eher grundsatztheoretiker bist und keinen plan vom ist-zustand und von einem idealen soll-zustand hast.

Huibu

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Re:Reform der Schule
« Antwort #51 am: 21. Juli 2010, 23:17:49 »
So wie ich dass hier lese bin ich für 12/13 Jahre Schulpflicht. Ein Abgang bei 8 und 10 Jahren ist möglich mit entsprechender Weiterbildungsbremse.
Ich bin ja nur Theoretiker zum Thema aber bringt alle Kinder soweit wie möglich gemeinsam voran. Ich hab es mehrfach erlebt dass die Abgänger 8. Klasse später (ca 2-4 Jahre) doch noch die 10. nachholten um den Facharbeiter zu machen. Jedes Kind sein Knoten wo anders....

Nikibo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #52 am: 21. Juli 2010, 23:21:33 »
Die Hürde wird einfach deutlich höher, schon alleine deshalb, weil auf der Hauptschule der Unterricht schlechter ist und deshalb ein späterer Wechsel schwieriger wird.
Ich behaupte mal, dass es sowohl an Gymnasien, Real- und auch an Hauptschulen schlechten Unterricht gibt, schlechter Unterricht steht und fällt nämlich nur mit der Lehrperson. Und schlechte uninteressierte und vor allem ungeeignete Lehrkräfte gibt es leider viel zu oft und in allen Zweigen.

Die Hauptschule ist die Schule für die, die man aufgibt.

Boah, harte Worte. Möchte ich so eigentlich auch nicht stehen lassen, ich kenne durchaus nette, aufgeweckte Kinder, die die Hauptschule bis vor kurzem besucht haben, die eine hohe soziale Intelligenz besitzen, aber eben für den Lehrstoff des Gymnasiums nicht geeignet waren.

Und genau, weil das Gymnasium keine Eliteschule ist, sondern eigentlich relativ normale Anforderungen stellt, sollte man lieber versuchen, dieses Niveau allgemein durchzusetzen. Und genau, weil man das nach all den Fehlern der Vergangenheit nicht mehr zu schaffen glaubt, gibt man sich damit zufrieden, für die eigenen Kinder den Sonderweg über ein früh einsetzendes Gymnasium bereit zu halten.
Und wie ist es für die lernschwächeren Kinder, die es nun mal gibt (gibt ja nicht nur Spätstarter), nicht 4, sondern 10 Jahre tagtäglich mitzubekommen, dass sie nie mit den lernstärkeren Kindern mithalten können? Halte ich für sehr fraglich, ob das positiv für die Entwicklung ist. Bisher ist das Gymnasium übrigens kein Sonderweg, sondern ein ganz normales Angebot für all diejenigen, die sich dafür eignen.

Nikibo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #53 am: 21. Juli 2010, 23:25:17 »
Soziale Durchmischung.
Dafür braucht man keine Schule, das lernt man ganz nebenbei a) in vier Jahren Grundschule, b) auf Spielplätzen, c) in Sportvereinen d) im täglichen Leben.

Offline DüDo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #54 am: 22. Juli 2010, 00:39:00 »
Ja, das behaupten die von der CDU auch immer. Die reden auch die Hauptschule schön, um mit dem Argument dann die Dreigliedrigkeit zu verteidigen.

Das klingt jetzt aber leicht gereizt.
büdde? beweise bitte.

nö, nicht gereitzt, nur desinteressiert ob deiner beiträge der thematik, die man nur verstehen kann , wenn man den ist- und sollzustand kennt. dem stand gehören weder du noch andere hier noch ich an.

Offline DüDo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #55 am: 22. Juli 2010, 00:47:52 »
Wir können diskutieren oder uns blöd anmachen. Deine Entscheidung. Wenn du die Nachrichten ansatzweise verfolgst und in der Schule genug Hörverständnis gelernt hast, dann weißt du, daß die Hauptschule vor allem von CDU-Konservativen verteidigt wird. Es gibt genug Politikerinterviews zu dem Thema. Man stellt sie besser dar, als sie ist, um nicht das dreigliedrige System in Frage stellen zu müssen. Eigentlich ein durchschaubarer Trick. Erkläre den Leuten, wie toll die Hauptschule ist, um das Gymnasium für sich behalten zu können.

Den Satz habe ich wiederum nicht verstanden. Welchem Sollzustand gehören weder ich noch du noch andere noch ich nicht an?
ich glaube, du durchblickst das schulsystem nicht. ist aber nicht mein problem und nicht meine aufgabe, dir dieses aufzuerlegen. man kann unterschiedlicher meinung sein, klar. aber alles schlecht reden und von systemen reden, in denen man nie integriert war, ist kontraproduktiv. da landen wir auf deiner politikschiene. das ist hier nicht gewollt.

Offline nigel48

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Re:Reform der Schule
« Antwort #56 am: 22. Juli 2010, 00:49:35 »
mal eine frage : geht das kind von irgendeinem politiker auf die hauptschule?
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline DüDo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #57 am: 22. Juli 2010, 00:51:54 »
Den Satz habe ich wiederum nicht verstanden. Welchem Sollzustand gehören weder ich noch du noch andere noch ich nicht an?
du kennst nicht, was gerade in den schulen abgeht und wie es abgehen soll. das wissen nur involvierte. pädagogen, kiddies, eltern. das kann auch ich nicht. nur über umwege. aber das kann auch nur gelaber sein.

Nikibo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #58 am: 22. Juli 2010, 00:52:16 »
Nein, nicht nur. Das fängt schon bei der Bezahlung der Lehrer an und hört mit der Stigmatisierung nicht auf.
Was hat die Bezahlung der Lehrer mit gutem, interessanten Unterricht zu tun? Schwächer Verdienende dürfen also nach Deinem Einwand also schlechtere Arbeit abliefern?

Die Hauptschule an sich ist doch gar nicht schlecht. Schlecht ist die Stigmatisierung, das stimmt. Dazu tragen Äußerungen wie: - Hauptschule ist für die Kinder, die man aufgibt! - sehr schön bei, aber auch eben dass ihre Absolventen häufiger durch ihr Desinteresse an Ausbildung und Arbeit auffallen, als Gymnasiasten oder Realschüler. Das Problem lässt sich aber nicht dadurch lösen, dass man alle 10 Jahre zusammen lässt.

Ich sage es noch mal: der deutsche Weg ist im internationalen Vergleich der Sonderweg. Warum muß man den so hartnäckig verteidigen? Vor allem, wenn man sich das international sehr mittelmäßige Abschneiden anschaut. Es gibt ja nicht mal das Argument, daß es dafür schnell geht. Es dauert ja auch noch länger.
Ich halte andere Wege eben für sinnvoller - kleinere Klassen, mehr und besser ausgebildete Lehrer mit einer nachweislichen pädagogischen Befähigung für das Lehramt.

Dem könnte ich zustimmen, wenn sich das Gymnasium an die besten 10% richten würde und dann wirklich ein Niveau hätte, bei dem die anderen 90% nicht mithalten können. Aber wenn das Niveau so ist, daß 30 oder 40% mithalten können, stellt sich mir die Frage, ob diese Gruppe wirklich so homogen ist, daß man nicht die gleichen Probleme kriegt wie in einer Gesamtschule.
Das beantwortet nicht meine Frage. Lass doch das Abweichen, ich finde das lästig.
« Letzte Änderung: 22. Juli 2010, 01:09:13 von Nikibo »

Offline DüDo

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Re:Reform der Schule
« Antwort #59 am: 22. Juli 2010, 00:52:35 »
mal eine frage : geht das kind von irgendeinem politiker auf die hauptschule?
keine ahnung, interessiert mich aber auch nicht besonders...