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Das Homeoffice

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DieFrau:
Ich wollte es unter" warum heute ein guter Tag ist" stellen, aber irgendwie hat der Homeofice seine Tücken für alle Beteiligten und Vorteile können langsam in Nachteilen umschwingen.

Nachdem meiner harmoniebedüftigen direkten Chef die Telearbeit für den letzten drei Tagen zwischen Weihnachten und Silvester nicht genehmigen wollte, habe ich mir vorgenommen, dieses Jahr mit dem Anliegen zwei Ebenen höher zu gehen und den Antrag auf Homeofice grundsätzlich zu stellen.
Die Vorschrift vor Weihnachten wonach soviele Mitarbeiter wie es nur möglich ist einen Telearbeit zu genehmigen wollte er nicht verstehen. Nun habe ich erfahren, dass er es erst in der letzten Leiterbesprechung kapiert hat....ungern!

Wir haben endlich einen neuen jungen Amtsleiter und das zeigt sich.
Ich habe gestern den Antrag online gestellt, fünf Min. später kam die Genehmigung der Amtsleitung und heute die Genehmigung durch Amt für Informations- und Kommunikationstechnik  ;D

Er kam vorbei und wollte mir von die "neuen" Möglichkeiten ala Homeofice erzählen. Ich ließ ihm erst erzählen, dann habe ich ihm von den bereits genehmigten Antrag erzählt  ;D ;D ;D

Ein Schlag ins Gesicht....wie, was und "was hast du geschrieben?Sollte das nicht über mich/von mir genehmigt werden?"

Ich: scheinbar nicht, das geht direkt über die Amtsleitung und das war schon laut der Vorschrift vom Dez. klar.

Er: was hast du für Tätigkeiten angegeben? Kannst du mir das schicken?

Schicken?....ich habe ihm den genehmigten Antrag gezeigt und gut ist.
Also, glücklich war er nicht. Ich habe ihm beruhigt, dass ich bis zum 8.2. noch 5 Tage der Woche da bin, bis die Einrichtung des CAD Lizenz erfolgt ist. Da fing er an schwarz zu malen, wie schwer es mit der Zeichnersoftwar ist.
Na dann werde ich wohl für die 40% der Zeichnertätigkeiten zwei Tage der Woche hier kommen müssen, wenn es mit dem Online Lizenz nicht klappen sollte. Ansonsten wird für Post und Nutzung andere Hardware ein Tag ausreichen.

(Nebenbei gemerkt, die Zeichnerstelle, die wir dringend brauchen hat er an einem aus seinem Dorf vergeben, der die einzige Qualifikation mitgebracht hat, gesundheitliche/geistige Behinderung zu haben.

Nicht falsch verstehen!...aber hier muss 40-60% der Arbeitszeit zwei Ingenieure für Zeichnerleistung in Anspruch genommen, weil die Zeichnerstelle von nicht dafür qualifizierten besetzt ist. Trotz gemeldete Schwierigkeiten mit dem "Bub" wird er weiter vom Chef verhätschelt und sein Arbeitsvertrag verlängert.)


Fürs erste habe ich einen Pandemie Arbeitsplatz beantragt, der bis zum offiziellen Ende der Pandemie befristet ist. In der Zeit werde schauen, ob sowas langfristig für mich passt, Kann mir vorstellen 2-3 Tage der Woche von zuhause zu arbeiten.
Bisherigen Vorteile: 
- Die Fahrten werden gespart, Sprit, Parkplatz, Brotzeit/Verpflegung und Zeit.
- Effektivität, entspannt und Störungsfrei habe ich im Vergleich mehr erledigt.
- private Angelegenheiten, die eine Anwesenheit erfordern können auch ohne Zeitverlust erledigt werden(Zähler ablesen, Pakete/Post, Handwerker) das sind zwar Kleinigkeiten aber bisher musste ich teilweise einen Urlaubstag/Arbeitstag opfern, weil ich eine Stunde zuhause sein muss. 

Nachteile:
- die Abgrenzung Privat/Dienst könnte manchmal nicht klappen.
 Projektbedingt blieb es bisher für Mich überschaubar.
- begrenzter Kontakt zur Außenwelt zur Arbeitskollegen.

Ich glaube, von einem Mittelweg können alle Beteiligten profitieren.

Araxes:
Ich finde HomeOffice super. Es ist aber eine Mentalitätsfrage. Die einen arbeiten dann noch mehr als vorher und die anderen noch weniger. Man sollte sich täglich mal ein einer Videokonferenz sehen und Arbeitsergebnisse sollten kommuniziert und gegenseitig vorgestellt werden. ich habe ja keine Ahnung, wie Behörden außerhalb der IT-Welt arbeiten, aber ich habe den Eindruck, mit Kanban-Boards oder Ticket-Systemen haben die es nicht so.

Wichtig ist auch ein guter Arbeitsplatz, also nicht am Laptop auf dem Mini-Bildschirm, sondern zwei Monitore, Tastatur und Maus. Da verstehe ich dann auch nicht, wenn z.B. Lehrer klagen, daß ihnen das nicht gestellt wird. Ein Laptop kostet 800 Euro und ein guter Monitor 200 Euro. Dazu ein USB-C-Dock für 100 Euro. Eine Tastatur 20 Euro. Dann ist man bei 1500 Euro für eine Ausstattung, die mehrere Jahre hält. Das kann man sich von 5300 EUR Einstiegsgehalt wohl mal leisten und außerdem von der Steuer absetzen.

Also Behörde sollte man sich dann auch Gedanken machen, wie man möglichst ganz ohne Ausdrucken, Kopieren und Abheften arbeitet.

ganter:
Interessant
Hier gönnt der öffentliche Arbeitgeber der hochbezahlten Staatsdienerin einen 15 Zoll Laptop von Lenovo. Das grenzt schon an Körperverletzung.

DieFrau:

--- Zitat von: ganter am 30. Januar 2021, 01:28:16 ---Hier gönnt der öffentliche Arbeitgeber der hochbezahlten Staatsdienerin einen 15 Zoll Laptop von Lenovo. Das grenzt schon an Körperverletzung.

--- Ende Zitat ---

Es gibt welche, die nicht mehr als das brauchen und damit zufrieden sind.

Ich habe im Büro zwei große Bildschirme und komme gerade noch zurecht damit. Beim ersten Lockdown habe mit meinem privaten Laptop und einem großen Bildschirm gearbeitet. Die Zeichenarbeit habe ich an zwei Tagen im Büro erledigt. Es war umständlich, denn meistens läuft es parallel.
Deswegen habe ich diesmal einen zweiten Rechner, der bei mir im Büro rumliegt angemeldet.

Ein der Kinderzimmern wurde sowieso in Arbeitszimmer umgewandelt, in dem der Rechner einziehen kann.

DieFrau:

--- Zitat von: Araxes am 29. Januar 2021, 23:36:38 ---ich habe ja keine Ahnung, wie Behörden außerhalb der IT-Welt arbeiten, aber ich habe den Eindruck, mit Kanban-Boards oder Ticket-Systemen haben die es nicht so.

--- Ende Zitat ---

Das Ticket-System wurde seit einem Jahr in der Personalverwaltung eingeführt. Tolle Sache.
Die Bauverwaltung steht ganz hinten. Wir kämpfen seit mehr als 20 Jahren um die Digitalisierung des Projektmanagements und es hakt immer noch an den Anwendern. Sie lehnen es ab, weil viele keinen Bock haben, die Daten zu pflegen.
Ein Generationswechsel könnte helfen.



--- Zitat ---Also Behörde sollte man sich dann auch Gedanken machen, wie man möglichst ganz ohne Ausdrucken, Kopieren und Abheften arbeitet.

--- Ende Zitat ---

Davon sind wir auch weitentfernt. Vor allem die Baubranche, ein kompletter Verzicht auf Papier ist nicht möglich.

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