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Werde ich langsam zum Frauenfeind?

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Cygnus:
Hallo,

erst einmal: Ich bin neu hier und mir gefällt das Forum wirklich gut. Anscheinend kann man hier auch mal Klartext reden...ist ja mittlwerweile nicht mehr selbstverständlich. Mich beschäftigt seit einiger Zeit eine Frage: Mutiere ich langsam zum Frauenfeind? Ja, die Frage klingt womöglich erstmal albern, ist mir aber trotzdem wichtig.

Wie komme ich eigentlich auf diese Frage? Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte ich ein "einschneidendes" Erlebnis mit einer Frau, welches mein Frauenbild komplett auf den Kopf gestellt hat. Bis dahin waren die meisten Frauen liebe und sanfte Wesen, die man einfach gern haben musste. Dann habe ich eine Frau kennengelernt, bei der alles ganz anders kam. Einzelheiten erspare ich euch jetzt mal, kurzgefasst kann man sagen, es war das volle Programm aus Zickenterror und Psychokrieg.

Das hat mich erst einmal massiv getroffen und aus der Bahn geworfen und dann zum Nachdenken gebracht.

Mittlerweile sehe ich Frauen weitaus kritischer und mir fällt immer mehr auf, wie "männerfeindlich" unsere Gesellschaft in vielen Bereichen ist. Frauenquote, sexistische Werbung, der Mann wird oft als der unfähige und empathielose Trottel dargestellt, die Frauen hingegen auf ein Podest gestellt und als "Übermenschen" dargestellt. Es gibt Schlagzeilen und Titel von Zeitschriften, die unter umgekehrten Vorzeichen gar nicht denkbar wären.

Ausserdem haben Frauen heute die Möglichkeit unter mehreren Lebensentwürfen zu wählen (was ja erstmal sehr positiv ist), Männer hingegen werden von vielen Frauen in eine bestimmte Schublade gesteckt und es wird eine ganze Latte an Forderungen gestellt, wie ein "richtiger Mann" zu sein hat, damit Frau zufriedengestellt ist.

Bilde ich mir das alles nur ein? Hab ich bloß einen Knacks weg? Sind Frauen womöglich wirklich toller als die meisten Männer und bin ich nur zu ignorant, das einzusehen? Habe ich womöglich bloss einen unterschwelligen Hass auf Frauen entwickelt, der sich so tarnt? Ich möchte nicht zum Frauenhasser werden, momentan fällt es mir aber immer schwerer, bestimmte Dinge einfach zu übersehen oder zu ignorieren.

P.S. Nein, ich bin keine Undercover-Emanze, die hier die Stimmung ausloten will. Die Frage ist mir wirklich wichtig.  ;)

marple:
Logische Frage: wie alt bist du und wie viele "liebe und sanfte Wesen" hattest du vor der einen Zicke? Lässt sich daraus irgendein Prozentsatz erruieren?

Zicken gibts immer irgendwo. In jedem Land, in jedem Geschlecht, in jedem Beruf und in jeder Lebenssituation. Daraus einen generellen Hass zu entwickeln, geht an der Realität vorbei.

Dass du die Medienlandschaft kritischer siehst, ist dagegen absolut okay und wichtig. Wenn du hier ein bisschen nachliest, wirst du sehen, dass diese Themen auch schon behandelt wurden/werden.

Okay - kann auch noch im alten Forum gewesen sein, dann kannst du es leider nicht nachlesen.

Cygnus:
Ich bin 44. Vor der "Zicke hatte ich zwei Beziehungen mit Frauen, die ich als "normal" bezeichnen würde. Mit beiden Frauen habe ich auch noch Kontakt, mit einer nur spradisch, die andere ist zu einer wirklich guten Freundin geworden. In meinem Freundeskreis gibt es auch sonst Frauen, mit denen ich gut klarkomme und die ich wirklich gern hab.

Auch nach der "Zicke" habe ich ja durchaus einige wirklich tolle und liebenswerte Frauen kennengelernt, waren ja nicht alles Giftspritzen. Vom Kopf her weiß ich, dass es nach wie vor tolle Frauen gibt. Allerdings fliegt mir dann bei bestimmten Gelegenheiten "die Sicherung raus", insbesondere, wenn ich an Frauen gerate, die wieder mal eine ellenlange Liste von Forderungen stellen, was der Mann alles für Frau zu tun hat. Oder wenn ich einen Artikel lese, der die Frauen über den grünen Klee lobt oder in dem wieder mal Männer-Bashing betrieben wird.

Das genau ist ja mein "Dilemma": Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es auch noch normale Frauen gibt....Frauen, die nicht komplett abgedreht sind und die wirklich tolle Menschen sind. Aber in bestimmten Situationen fällt es mir zunehmend schwerer, Frauen überhaupt noch ernst zu nehmen oder zu respektieren. Und das macht mir langsam etwas Sorgen...

Yossarian:

--- Zitat von: Cygnus am 03. Juli 2012, 21:27:55 ---Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es auch noch normale Frauen gibt....Frauen, die nicht komplett abgedreht sind und die wirklich tolle Menschen sind. Aber in bestimmten Situationen fällt es mir zunehmend schwerer, Frauen überhaupt noch ernst zu nehmen oder zu respektieren. Und das macht mir langsam etwas Sorgen...

--- Ende Zitat ---

Du bist völlig in Ordnung, und Deine Wahrnehmung ist völlig okay. Bleib so wach.

Wenn Du magst, lies Dich mal hier ein:

http://genderama.blogspot.de/

Cygnus:
Danke Yossarian.

Genderama kenne ich schon, aber genau solche Seiten bringen mich dann wieder zum "überkochen". Ich hab gestern die Talkrunde im Nachtcafe im Internet geschaut. Thema "Männer unter Druck". Einige wirklich tolle Beiträge dabei, vor allem hat mir Ingo Appelt gefallen, der mir stellenweise die Worte aus dem Mund genommen hat. Bisher habe ich den Typ nur für eine Nervensäge gehalten, nach dieser Sendung hab ich mir gleich Ausschnitte aus seinem aktuellen Programm reingezogen.

Wenn ich dann aber diese Tussi von den "Grünen" und diese "Buchautorin" sehe, hab ich schon wieder das Messer zwischen den Zähnen...  :evil

Aber es gab ja auch eine Frau in der Runde, die sich auch für Männer stark macht und dabei auch noch authentisch wirkt, also keine "Schleimerin". Das besänftigt mich dann wieder etwas und zeigt mir, dass es eben auch die anderen Frauen gibt.

Verdammter Zwiespalt...

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