Das Männerforum
Alltagsfragen => Haushalt => Thema gestartet von: Kjeld am 27. April 2016, 14:10:14
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Am Sonntag habe ich ein, äh, Haushaltsgerät (im weiteren Sinne) ersteigert. Wird seit ca. 1920 von diesem Hersteller in konkurrenzlos hoher Qualität hergestellt, hält fast ewig, Neupreis liegt heute bei ca. 500 €. Gebrauchte Geräte werden bei ebay je nach Zustand zwischen 40 und 200 € gehandelt, kommen aber nicht so oft zum Verkauf, weil sie eben ewig halten, es bis heute nix besseres gibt, und jeder, der sowas braucht, dieses Gerät kauft oder ein anderes kauft, flucht und dann doch dieses kauft.
Ich war am Sonntag einer von 14 Bietern auf ein gut erhaltenes, aber älteres Exemplar (ca. 70er oder 80er Jahre), und ich habe für 91 € den Zuschlag bekommen. Ich habe gleich bezahlt und auf schnelle Lieferung gehofft. Mein Höchstgebot war höher, aber das tut nix zur Sache.
Dem Anbieter ist es offensichtlich nicht genug Geld. Er hat gestern bei ebay irgendwo angegeben, die Kaufsache sei nicht mehr verfügbar, und ebay möchte mich nun auf neue Auktionen locken. Mir hat der Arsch eine Mail geschrieben und bittet mich, ihn anzurufen. Wahrscheinlich will er mir dann irgendeine rührselige Geschichte erzählen - lt. Google ist der Arsch Pharmareferent, also von Haus aus schon nicht vertrauenswürdig. Ich habe ihm also geantwortet, ich sei nicht bereit, mit ihm zu telefonieren, er dürfe mir sein Anliegen aber per E-Mail vortragen. Darauf hat er noch nicht geantwortet.
Wie geh ich nun praktisch weiter vor? Hat einer von Euch dergleichen schon mal erlebt?
EDIT: Keine Rechtsberatung, die Rechtslage weiß ich auch. Praktische Lebenshilfe, wie vom Frisör, bitte, danke.
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Praktische Lebenshilfe
Moskau Inkasso. Kost aber mehr als 91 Euro.
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Bei Ebay melden, ansonsten Faust in der Tasche machen. Und hoffentlich das Geld wiederbekommen.
Alles andere ist nutzlos verschwendete Energie.
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Die ebay-internen Klärungsmöglichkeiten nutzen und ihm ansonsten eine grottenschlechte Bewertung geben.
Ich würde auch die üblichen juristischen Möglichkeiten nutzen, je nachdem, wie viel Zeit Du übrig hast, und wie sehr Du Dich ärgerst.
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Moskau Inkasso. Kost aber mehr als 91 Euro.
Und kann ihm die Polizei nach Hause bringen. Was die nämlich im Auftrag erst mal als Warnung schicken....
Freunde von mir haben in einer Familienstreitigkeit (geht um Geld, was sonst) auch so einen netten Brief erhalten. Ihre Anwältin hat dann sofort reagiert.
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Ich habe da in der Vergangenheit auch so ein paar leidliche Erfahrungen gemacht. Einen konnte ich selbst noch dazu bringen, mir den Artikel trotz Spottpreis zu liefern. Er wollte mir auch ins Gewissen reden. Niente.
Er hatte ja noch nicht mal ein Mindesgebot angegeben.
Ein anderer Fall war, dass dann das tolle Stück zum sagenhaften Ersteigerungspreis gaaaaaaaaaans plötzlich beim Transport beschädigt wurde........
Ich bekam aber das Geld zurück.
Ich denke, es kostet nur unnötig Nerven, wenn Du da jetzt hartnäckig bist. Aber eine negative Bewertung würde ich ihm dennoch verabreichen. Aber erst, wenn Du Dein Geld zurück hast. Sonst wird er noch stur.
Auf der anderen Seite kommt er mit der Ausrede eigentlich nicht durch, wenn es ein Einzelstück war, oder? Er hätte doch vor dem Zuschlag das Angebot zurückziehen müssen? Ok, jetzt wird es wieder rechtlich und da bist Du der Fachmann.
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Und was ist das nun für ein ominöses Gerät? Meine Peugeot-Kaffeemühle war jedenfalls deutlich billiger.
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Ich wußte gar nicht, daß sowas überhaupt geht. Okay, bei Beträgen ü20 zahle ich nur per PayPal; meines Wissens lagern die das Geld quasi zwischen, bis der Handel komplett über die Bühne ist, oder können das Geld zumindest zurückholen, wenn die zahlende Seite sowas wie Einspruch einlegt.
Ich hab nur kürzlich mal erlebt, daß eine Auktion mittendrin abgebrochen wurde und der in dem Moment Höchstbietende, der just ein paar Minuten zuvor erst eingestiegen war, den Zuschlag erhielt. Da kannste dran fühlen, aber rechtlich sei das alles korrekt, erklärten mir verschiedene Links.
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Ich stelle ja schon lange Zeit nichts mehr auf dieser Auktionsseite ein. Wenn Festpreis im Vergleich i.O. ist, dann kaufe ich zum Festpreis. Habe aber erst vor kurzem gehört, dass inzwischen enorme Gebühren und viel mehr Provision gefordert wird, so dass Verkäufer von Antiquitäten oder Einzelstücken letztendlich nahezu die Hälfte am Höchstgebot gegenrechnen müssen. Das lohnt sich für sie dann nicht mehr.
Im konkreten Fall ging es um eine sehr gute , nur noch selten zu findende Kamera. Nach Gegenrechnung mit dem (Verkaufs-) Wert dieser Kamera war der Erlös wegen der Provision nur noch knapp 50 %.
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Und kann ihm die Polizei nach Hause bringen. Was die nämlich im Auftrag erst mal als Warnung schicken....
Freunde von mir haben in einer Familienstreitigkeit (geht um Geld, was sonst) auch so einen netten Brief erhalten.
Dann war es nicht Moskau Inkasso. Die sehen Schreiben als Zeitverschwendung - soweit sie es überhaupt beherrschen.
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Ich kaufe sehr selten bei eBay; es wird einfach zu viel Schindluder auf der Plattform getrieben. Wenn ich irgendwo mitbiete, dann auf Kleinigkeiten ohne großen Einsatz, mal ein Motorradhandbuch oder so. Auf jeden Fall sehe ich mir vorher das Verkäuferprofil an. Wenige Bewertungen und kurze Mitgliedschaft sollte man meiden.
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Für meinen Hobbykram nutze ich öfter mal ebay, bisher ohne Probleme. Ich gucke mir allerdings auch sehr genau das Profil an und zahle grundsätzlich nur per Paypal.
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Dann war es nicht Moskau Inkasso. Die sehen Schreiben als Zeitverschwendung - soweit sie es überhaupt beherrschen.
Es stand so im Briefkopf. Habe das Schreiben gesehen.
Ergänzend: Sie schreiben dann "zur Kenntnis", dass ihr Mandant seine Forderungen an sie abgetreten hat.