Autor Thema: Weird Scenes Inside a Law Firm  (Gelesen 483788 mal)

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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1470 am: 02. Juni 2016, 13:47:29 »
Einer meiner Mandanten ist schwachsinnig. Naja, eigentlich die meisten, aber bei dem ist es amtlich attestiert. Das ist nett, weil ich da für jeden Pillepalleunfug eine Pflichtverteidigung bekomme. Manche Amtsanwälte dagegen stellen die Kleinigkeiten inzwischen schon ein, wenn sie seinen Namen lesen, damit ich erst gar nicht die Zeit habe, meine Beiordnung zu beantragen.  ;)

Egal. Er hat Migrationshintergrund und möchte eingebürgert werden; von seiner mentalen Konstitution her bringt er dafür die idealen Voraussetzungen mit.

Daß es das nicht für lau gibt, hat er begriffen. Seit einem halben Jahr hält er mich mit der Kohle hin. Vorgestern hat er sich wieder einen Termin für heute geben lassen, um mir meine Asche zu ringen, und wieder ist er nicht gekommen. Ich glaube, bei seinem nächsten Versuch, mit mir deshalb einen Termin zu vereinbaren, muß ich dieses Mandat leider niederlegen.  :.)
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Offline Kjeld

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1471 am: 02. Juni 2016, 19:35:19 »
Demnach putzt Du derzeit aber auch nicht, denn bist ja weder M noch K!? Schäm Dich!

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1472 am: 02. Juni 2016, 19:58:07 »
Demnach putzt Du derzeit aber auch nicht

Im vierten Stock nicht, das ist richtig. Unser Laden erstreckt sich ja über zwei Stockwerke, das "eigentliche" Büro mit dem Sekretariat und zwei Arbeitszimmer im fünften Stock, von denen eins mir ist; außerdem gibt es im fünften Stock noch eine eigene Toilette. Mandanten empfange ich seit einiger Zeit überwiegend oben bei mir und nicht mehr im Besprechungszimmer im vierten Stock. Ich bin vom eigentlichen Geschehen ziemlich abgekoppelt und hatte in der Tat nicht mal gemerkt, daß unsere letzte Putzfirma insolvent geworden war und seit ein paar Wochen nicht mehr aufgetaucht ist. "Meinen" Laden halte ich selbst sauber, da ist ja nicht viel Dreck, den ich alleine mache. Eine Putze hat sich da auch früher höchstens einmal im Monat hinverirrt. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich realisiert hatte, daß es keine Putzfrau mehr gibt und der Kollege und die Wodkaschlampe putzen; wobei letztgenannte sich nur um die Teeküche und das Frauenklo kümmert.

Das Problem mit der Büro"gemeinschaft" ist vielschichtiger.

Schäm Dich!

Och nö.
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1473 am: 07. Juni 2016, 12:04:20 »
Vulgärfeministische Kackscheiße:

Da die Putzfrauenfrage noch ungeklärt ist und ich mich (eigentlich für das vergangene Wochenende) verpflichtet hatte, zu putzen, kreuze ich also heute früh bereits um viertel nach sieben im Büro auf, ziehe alte Klamotten an und wische die Bude komplett naß durch.

Kreuzt die Wodkaschlampe auf, krakeelt rum, daß ich das Büro unter Wasser gesetzt hätte und wischt mit dem trocknen Mop noch mal durch den Flur. Ja Hallo? Feucht ist feucht, trockenpolieren ist nicht, und daß die gleich nach Abschluß meiner Putzorgie im Flur steht, war nicht geplant.

Ich habe schon Böden geputzt, da war das Häschen noch gar nicht auf der Welt!

Typisch "emanzipierte" Frau halt: Wehe, mann kratzt an den angeblich so verachteten hausfraulichen Kernkompetenzen. Da wird frau zur Furie oder / und plustert sich herablassend und dozierend auf, daß Männer eben einfach doch zu blöd zum Putzen / Kochen / Waschen / Windelnwechseln / (beliebige hausfrauliche Tätigkeit einfügen) sind.  :P

Inzwischen sieht mein Plan B so aus, daß ich zwar aus der Nummer mit den gemeinsamen neuen Büro nicht mehr rauskomme, mir aber eine jungen Kollegen suche, der mein Zimmer für zwei oder drei Tage die Woche als Untermieter nimmt. Dann können die sich beharken. Schade um das wirklich bildschöne Büro.
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Offline Yossarian

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Das esoterische Arbeitsamt
« Antwort #1474 am: 09. Juni 2016, 12:13:38 »
Der Mandant wird von der örtlichen Arbeitsagentur dazu verdonnert, an einer Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilzunehmen. Das sind Maßnahmen, für die irgendein privater Träger von der Bundesanstalt für Arbeit fette Kohle abkassiert, wofür die zur Teilnahme Verpflichteten dann durch ihre Anwesenheit und sinnlos vertane Zeit büßen müssen. Aber Hauptsache, die verschwinden für einen gewissen Zeitraum aus der Arbeitslosenstatistik, weil sie als Maßnahmeteilnehmer ja nicht arbeitslos sind. Meistens ist das völlig hirnloses "Bewerbungstraining", oft wird die Verpflichtung zur Teilnahme von den Vermittlern als bloße Disziplinierungsmaßnahme benutzt.

Die Maßnahme meines Mandanten läuft unter dem Titel "Maßnahme zur Unterstützung der Vermittlung mit ganzheitlichem Ansatz" und dauert sage und schreibe neun Monate.

Weder mein Mandant noch ich können uns etwas unter dem Begriff "ganzheitlicher Ansatz" etwas vorstellen.

Ein Seminarprogramm o.ä. gab es natürlich nicht zusammen mit der Ladung, eine echte Wundertüte sozusagen.

Ich glaub, das wird noch witzig.  8)

Edit: Dr. Google hilft.

Was an diesem Unfug ganzheitlich sein soll, erschließt sich mir immer noch nicht.

Interessant finde ich aber, daß es sich bei diesem Unfug offensichtlich um eine Endlosschleife handelt: Kursdauer variabel 3 bis 9 Monate, wöchentlicher Einstieg möglich.

Hatte ich erwähnt, daß der Mandant kurz vor seiner Verrentung steht und als ehemaliger Chefeinkäufer eines mittelständischen Unternehmens wahrscheinlich mehr im Leben steht als einer der von ihm zu erwartenden Dozenten?  :.)

« Letzte Änderung: 09. Juni 2016, 12:22:24 von Yossarian »
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Offline Nikibo

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1475 am: 09. Juni 2016, 12:29:55 »
Die spinnen beim AA.
Ich hatte mal nachgefragt, ob sie mir ein weiterführendes Seminar für Excel, Corel Draw und gerne auch Access bezahlen. Raus kam, dass ich 12 Wochen lang täglich 6 Stunden einen Umschulungskurs besuchen sollte, dessen Haupttenor darin lag, Berufsfremde als kfm. Hilfskräfte anzulernen. Buchhaltung für Anfänger mit T-Konten malen usw. Word für Anfänger, PowerPoint für Anfänger.
Zu dem Zeitpunkt hatte 35 Jahre Berufserfahrung, davon 15 Jahre mit Datev gearbeitet. Die Unsinnigkeit dieser Maßnahme war dem AA nicht beizubringen. Ich bin da zwei Wochen hin, danach habe ich mich krankschreiben lassen.
Die gewünschten Module wurden natürlich überhaupt nicht angeboten.
« Letzte Änderung: 09. Juni 2016, 12:32:22 von Nikibo »
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Offline Nikibo

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1476 am: 09. Juni 2016, 12:44:34 »
Was an diesem Unfug ganzheitlich sein soll, erschließt sich mir immer noch nicht.

Die fragen ihn komplett aus, einschließlich Typberatung, neuer Haarschnitt und Bewerbungsbildern. War in dem von mir genanntem Seminar auch so.
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1477 am: 09. Juni 2016, 12:49:18 »
Die fragen ihn komplett aus, einschließlich Typberatung, neuer Haarschnitt und Bewerbungsbildern.

Was für eine gequirlte Scheiße.  :kotz
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Offline DieFrau

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1478 am: 09. Juni 2016, 16:02:40 »
Dieses 2 Wochen Bewerbungstaining musste ich nach dem Studium auch machen, sonst hätten sie die Leistung gekürzt bekommen. Der Inhalt an sich fand ich gut. Der Hammer war danach, sie verlangten 8 Bewerbungen pro Woche nachzuweisen und sie hätten eine Pauschale von 5€/Bewerbung ausbezahlt. Ich habe mit meiner Betreuerin ausgehandelt 4 Bewerbungen / Woche und die Erstattung der tatsächlichen Kosten. Ich habe ihr gesagt, eine Bewerbungsmappe die die Maßstäbe des Bewerbungstainings erfüllt kostete damals um die 30 € und irgend eine Bewerbung zu schicken nur um den "soll" zu erreichen lehnete ich ab. Sie war damit einverstanden. Insgesamt habe ich 8 Bewerbungen, 7 zusagen und eine "inoffizielle" Absage, Begründung wurde mir gleich beim Vorstellungsgespräch mitgeteilt "weil ich eine Alleinerziehende mit 2 Kinder"....Ich habe damals meine Mappe gleich mitgenommen und auf eine schriftliche Absage verzichtet.
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Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1479 am: 13. Juni 2016, 10:25:07 »
Ein Mandant hat sich eine veritable Stalkerin angelacht, die ihn gerade kachelmannt. Das wird spannend. Zum Glück gibt es für den schlimmsten Vorwurf (sexuelle Nötigung) neutrale Zeugen, die den tatsächlichen Geschehensablauf schildern. Da fallen solche Banalitäten wie sein täglich von ihr aufs neu zerkratztes Auto überhaupt nicht mehr ins Gewicht...
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Offline Mattieu

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1480 am: 13. Juni 2016, 11:17:39 »
die den tatsächlichen Geschehensablauf schildern

und wie war der?
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

Offline Yossarian

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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1481 am: 13. Juni 2016, 11:30:46 »
Darstellung Stalkerin: Er hat versucht, mich auf dem Parkplatz in sein Auto zu zerren.
Darstellung Mandant: Sie wollte in mein Auto einsteigen, was ich nur mit Mühe und handgreiflich abwehren konnte.
Darstellung unbeteiligte Zeugin: Ich gehe da jeden Morgen ungefähr um die selbe Zeit mit dem Hund spazieren. Den Mann kenne ich vom sehen, der parkt da ungefähr um die gleiche Zeit jeden Morgen. Am xx.xx.2016 sah ich, daß eine weibliche Person versuchte, in das Auto des Mannes einzudringen. Dem war das offensichtlich nicht Recht, und er versuchte die weibliche Person davon abzuhalten.
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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1482 am: 14. Juni 2016, 12:04:59 »
"Ich ficke Eure Frauen und schicke Euch Bilder per WhatsApp."

Also ich finde, das mit den Bildern ist doch eine freundliche Geste. Keine Ahnung, warum die Streifenwagenbesatzung, zu denen der Mandant das gesagt haben soll, beleidigt war und ihn zur Wache mitgenommen hat...  :.)  O0
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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1483 am: 14. Juni 2016, 12:15:43 »
Die Stalkerin ist nicht ganz verrückt. Sie will jetzt Geld von meinem Mandanten.  8)
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Re: Weird Scenes Inside a Law Firm
« Antwort #1484 am: 17. Juni 2016, 13:58:11 »
Inzwischen ein Konvolut von Unterlagen von dem Mandanten bekommen, den die Stalkerin da am Wickel hat, einschließlich mehrerer schriftlicher Aussagen seiner Mitbewohner und Mitbewohnerinnen. Dazu Kopien entsetzlichen handgeschriebenen Geschwurbels, mit dem sie seinen Briefkasten zumüllt, oder das sie unter seinen Scheibenwischer klemmt, wenn sie sowieso gerade mal wieder dabei ist, sein Auto zu demolieren. Außerdem Fotos von der Hauswand mit aufgesprühten Sprüchen wie "P., Du hast unser Kind umgebracht" "Du Mörder" etc. Armer Kerl; ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Ich glaube, der kann sich einen anderen Job in einer anderen Stadt suchen und (heimlich) umziehen.

 

« Letzte Änderung: 17. Juni 2016, 14:01:50 von Yossarian »
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

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