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Kind und Freizeit - wie macht ihr das?

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Gilles1983:
Servus!

Ich bin seit Juni 2016 stolzer Papa. Das Gefühl Papa zu sein ist einfach unbeschreiblich.
Jedoch habe ich das Gefühl, ich selbst bleibe irgendwo auf der Strecke.
Ich weiß nicht wo das her kommt ob Beruf oder durch meine Kindheit. Ich hätte Leider keiner guten Vater.
Zusammen mit meiner Frau haben wir ein Haus, Welches wir vor 3 Jahren gemeinsam renoviert haben.
Da ich schon immer ein Autoschrauber war, habe ich mir auch eine Werkstatt eingerichtet.
Dort restauriere ich auch momentan einen Wagen, momentan quasi eine Rohkarosserie. Heißt also, Ich gäbe noch viel vor mir. Nebenbei habe ich such andere Bastelprojekte. Automatisierter Brunnen usw...

Ja nur kriege ich z.Z. den Hintern nicht hoch.

Meine Frau bleibt insgesamt 2 Jahre Wegen unserem Sohn daheim und ich bringe die Kohle rein.
Früh um 7 verlasse ich das Haus und kommen meist gegen 17 Uhr Heim.
Ja Urlaub ist ein Problem, habe noch ca. 38 Tage Resturlaub und pro Monat mache ich zusätzlich ca. 30 Überstunden. Habe leider keine Vertretung, heißt also die Arbeit bleibt liegen.
Hätte zuletzt letztes Jahr im Juni Urlaub, den nächsten Urlaub habe ich wieder Juni eingeplant. Tja nur Würde nachträglich vom Kunden und Chef mal wieder ein fixer Termin im Juni vereinbart. Heißt also, der Urlaub tut mir weh. Die Arbeit werde ich vorher wahrscheinlich am Wochenende "reinholen" Jobwechsel ist schwer, Dazu müsste ich umziehen. Eine Umschulung kommt leider wegen Geld nicht in Frage.

OK, nach der Arbeit  gegen 18 Uhr essen wir gemeinsam und danach beschäftige ich mich intensiv mit meinem Sohn, was ich sehr genieße. Um 19:30  füttere ich ihn und mache ihn bettfertig. Jeden 3. Tag bade ich ihn zusätzlich. Dach bringe ich ihn immer ins Bett. Meist ist es dann so ca. 20:30...
Ich bin dann immer sehr müde und bleibe deshalb fast immer im Bett liegen.
Meine Frau duscht sich während dessen und da sie nicht mit nassen Haaren ins Bett gehen möchte, schaut sie bis ca. 22 Uhr Fern. Danach föhnt sie ihre Haare und kommt auch nach.

Am wochenende spiele ich fast den ganzen Tag mit ihm, zwischendurch gehen wir einkaufen oder spazieren.
Meine Frau putzt das Haus, oder trifft sich mit Freundinnen/Familie. Samstag Abend ist sie immer zur Gymnastik.
Mir bleibt am Samstag ca. eine Stunde zum Rasen mähen.

Abends bin ich dann wieder hundemüde. Alle 5 - 6 Wochen Mache ich dann am Samstag mit Freunden noch was aus, wobei ich michbdazu überwinden muss. Einerseits die Müdigkeit, auf der anderen Seite ein schlechtes gewissen meiner Frau gegenüber, denn immer wenn ich etwas vorhabe, ist irgendwas mit dem kleinen. Er ist überdreht, zahnt oder hat einen Entwicklungsschub, wo meine Frau am nörgeln ist. "Na super, Jetzt gehst weg wo es gerade unpassend ist"

Und dann beschwert sich meine Frau auch etwas, Warum ich immer so bald ins Bett gehe. Schließlich gibts keine Zärtlichkeiten mehr. Sex hatten wir beide seit der Geburt nur 3 mal, das letzte Mal ist ca. 4 Monate her.
So traurig es auch klingt, ich vermisse das nicht. Ist irgendwie so, als hätte ich mich dran gewöhnt. Wenn unser Sohn unruhig schläft, funktioniert das eh nicht. Wenn er mittendrin wach wird und ich zu ihm rauf muss, dann bin ich quasi die nächsten Tage "unter Strom" und bin durch den Wind. Klar, wenn man eh schon wenig Sex hat...
Daher habe ich irgendwie auch keine Lust mich auf einen netten Abend mit meine Frau einzulassen. SB ist da viel unkomplizierter.

Ganz schön viel Text XD

Seit der Geburt gab es da auch einen emotionalen Zwischenfall. Als unser kleiner Mann Irgendwie etwas launisch war und ihres ihm nicht Recht machen könnte, gab es von meine Frau eine kritische väterliche Bemerkung, die aber auch nicht schlimm war. Ich bin zusammengebrochen und spürte so einen Zorn und Traurigkeit. Irgendwas aus dem Unterbewusstsein. Tiefe Depression... Mit meiner Schwester habe ich mich darüber unterhalten, sie meinte es käme wahrscheinlich von meinem Vater. Nach dem Gespräch habe ich eine Art Befreiung gemerkt. Den Anfall hatte ich nie mehr.

DieFrau:

--- Zitat von: Gilles1983 am 11. April 2017, 22:00:28 ---Ganz schön viel Text XD

--- Ende Zitat ---

Und trotzdem weder ein konkretes Problem noch hat mit dem Titel zu tun.

maxim:

--- Zitat ---Als unser kleiner Mann Irgendwie etwas launisch war und ihres ihm nicht Recht machen könnte, gab es von meine Frau eine kritische väterliche Bemerkung, die aber auch nicht schlimm war. Ich bin zusammengebrochen und spürte so einen Zorn und Traurigkeit.
--- Ende Zitat ---
Eine kritische Bemerkung hinsichtlich deines väterlichen Verhaltens???

Johnbob:
Willkommen im Forum!

Und nun bist du unzufrieden ob es das war, ob es so für immer bleibt?
So wie du es schreibst hast du einen langen Tag, da ist verständlich wenn man kein Bock mehr auf Sex hat, ist ja auch irgendwie Arbeit wenn man ran muss obwohl man keine Lust hat.
Vielleicht solltet ihr euch mal Zeit für einander nehmen. Lasst den Wicht mal nen Tag von Oma beaufsichtigen und schaut wie ihr gemeinsam einen entspannten Tag verbringen könnt.
Erziehungsdiskusionen wird es auch noch öfter geben, lass dir da nichts einreden, mach wie du es für richtig hälst und schau dass du mit deiner Partnerin in etwa übereinstimmt.

Jedoch liest sich aus deinem Text kein wirklich gravierendes Problem. Ich denke so geht es in vielen Familien so, redet miteinander.

Gilles1983:
Ich habe den Text gestern per Smartphone verfasst, was mir im Nachhinein total unübersichtlich erscheint. Sorry dafür...

Großes Problem ist eben, dass ich irgendwie zu nichts mehr Lust habe. Ausser Zeit mit meinem Sohn zu verbringen.
Und irgendwie fühle ich mich total schlapp. Früher bin ich noch regelmäßig Fahrrad gefahren, meine Frau möchte einen Radanhänger kaufen, damit unser kleiner Mann auch mit dabei ist.
Ich habe große Bedenken, dass ich da total schlapp mache.
Sobald es nur etwas über 20°C ist, empfinde ich es als sehr unangenehm. Mir wird so warm, selbst meine Frau meint, ich strahle oft eine Hitze aus.
Ich wache früh auf und obwohl ich teilweise 8 Stunden geschlafen habe, fühle ich mich hundemüde.
Regelmäßig Kopfschmerzen und manchmal merke ich auf der Arbeit gar nicht, was ich die letzten 5 Minuten gemacht habe.
Ich habe nie geraucht, trinke selten Alkohol, wiege aber 85kg bei 178cm. Ich esse nur 2 mal am Tag. Mittags eine Brotzeit und Abends eine warme Mahlzeit.
Naschen tu ich nie.

Ich denke es ist viel Psyche. Meine Frau meinte auch, ob es nicht besser wäre, mit einem Spezialisten darüber zu reden. Auch auf meinen persönlichen Wunsch wollte ich einen Termin vereinbaren.
Leider ist es so, dass kein Arzt wirklich Zeit hat. Die sind bei uns scheinbar alle überlastet. Es sei denn, man hätte Suizidgedanken... Warteliste ist ca. ein halbes Jahr lang.

Wo ich ausgetickt bin (im ersten Text), meinte meine Frau zu mir eigentlich nur sowas wie, "na ärgert dich der kleine" oder "na wirst nicht fertig mit ihm"
In mir ist ein Zorn hochgekommen, habe den kleinen sofort meiner Frau gegeben, ging in einen einsamen Raum und heulte einfach 10 Minuten lang ohne Grund.
Ich habe irgendwie totalen Hass, Traurigkeit und Wut gespürt. Wegen was, weiß ich nicht. Kam einfach so hoch. Sowas hatte ich noch nie. Wüsste nicht, wann ich das letzte mal geweint habe.
Mit meiner Frau rede ich über alles. Keiner von uns schließt sich in einem Raum und heult oder trotzt rum. Darum war meine Frau sehr erschrocken... und ich erst... Hatte mich nicht unter Kontrolle.
Einen Kontrollverlust überhaupt zu haben war eine neue und unangenehme Erfahrung.
Meiner Frau ist aufgefallen, dass ich zuvor lange mit meiner Mutter über meinen Vater telefoniert habe. Vielleicht kam da irgendwas in mir hoch...
Er ist am Leben, ich habe ihn als junger Kern mit offenen Pulsadern aus seiner Badewanne gezogen. Er hat sich nie gekümmert, jede Berührung empfand ich als Kind unangenehm.
Kontakt gibt es keinen, zumindest von meiner Seite. Ich hebe nie ab, lese und ignoriere seine Nachrichten. Darin steht nur, dass es bei irgendwas technische Probleme hat und Hilfe braucht.

Mit meiner Schwester habe ich mich nachträglich unterhalten, sie meinte auch, sie kann sich nicht erinnern, jemals von dem eigenen Vater umarmt worden zu sein.

Jetzt stellt sich die Frage, wie geht ihr Väter mit euren Kindern um? Seid ihr immer für eure Kinder da, oder geht regelmäßig euren Hobbys nach und blendet in der Zeit eure Kinder aus?

Versteht es nicht falsch, ich ersetze nicht meine Frau. Unser Sohn weiß wer Papa und Mama ist. Ich bin der Typ, der mit ihm herumalbert, ihn füttert, mit ihm Blödsinn in der Badewanne macht und mit ihm einschläft. Richtig trösten lässt er sich von meiner Frau. Trotzdem sind wir uns beide immer einer Meinung. Grenzen setzen wir beide gemeinsam. 

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