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Mein Sohn

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Bernhard:
Hallo, mein Name ist Bernhard und ich habe mich wegen eines Problems mit meinem Sohn (28) hier angemeldet. Er hat vor einem knappen Jahr geheiratet. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis, auch mit seiner Frau keine Schwierigkeiten. Seit sie verheiratet sind, sehen wir ihn kaum noch. Es kommen keine Einladungen zu sich nach Hause, auf unsere Einladungen reagiert er nur zögerlich. Früher kam er einfach ca. einmal die Woche auf einen Sprung vorbei, ohne sich groß anzumelden.
Meine Frau und ich wissen nicht, dass wir ihn irgendwie gekränkt hätten, zumal er auch nicht nachtragend ist.

Wir vermuten, dass es seiner Frau nicht recht ist. Darauf angesprochen, reagiert er ausweichend, was unseren Verdacht bestätigt. Wenn wir telefonieren, ist sie freundlich wie immer. Fragen wollen wir sie direkt aber nicht, das gehört sich nicht, finden wir.

Wie können wir zu einem ungezwungenen regelmäßigen Zusammentreffen gelangen? Wir vermissen unseren Sohn und würden auch die Schwiegertochter gerne besser kennenlernen.

Beste Grüße
Bernhard

Yossarian:

--- Zitat von: Bernhard am 20. Juli 2010, 10:28:33 ---Darauf angesprochen, reagiert er ausweichend, was unseren Verdacht bestätigt.
--- Ende Zitat ---

Das ist die gefahr bei ausweichenden Antworten: Die bringen das Kopfkino erst richtig in Schwung.


--- Zitat ---Fragen wollen wir sie direkt aber nicht, das gehört sich nicht, finden wir.
--- Ende Zitat ---

Warum gehört sich das nicht? Nur wer fragt wird klug. Und wenn sich die Schwiegertochter tatsächlich zwischen Euch und Euren Sohn stellen sollte, wären wenigstens die Fronten geklärt. Allzuviel Höflichkeit schadet da nur.

*Vielleicht* - um das Kopfkino mal in eine andere Richtung zu lenken - ist oder fühlt sich Euer Sohn nicht wirklich abgenabelt und will einfach etwas mehr Anstand, um in Ruhe sein leben mit seiner Frau einzurichten und traut sich aus ähnlichen Gründen - "das gehört sich nicht" etc. - nicht, das auszusprechen.

Rücksichtnahme, Höflichkeit und den anderen nicht verletzen wollen können so fatal kontraproduktiv sein...

marple:
Er baut gerade sein Nest aus. Da gibt es so viel Neues und Unerwartetes, dass andere Prioritäten schon mal an hintere Stellen geschoben werden. Ich würde mir noch keine großen Gedanken machen. Gib ihnen die Zeit sich mit einer Ehe und Zusammenleben zusammenzufriemeln. Irgendwann kommt wieder eine gewisse Routine in die Sache.

Allerdings würde ich nicht drängeln. Das setzt ihn unter Druck und wenn er an euch denkt, hat er ein schlechtes Gewissen, was ein negatives Gefühl ist. Das kann sich verselbstständigen und dann kämpft er jedes Mal gegen schlechte Gefühle an, wenn es um euch geht.

Wenn ihr vor ihm unterstellt, sie hätte damit zu tun, schafft ihr erst zwei Fronten, die es wahrscheinlich gar nicht gibt. Dann geht es auf einmal um Stellung beziehen für euren Sohn. Das kann nicht das sein, was ihr wollt.

Ich denke, spätestens, wenn Kinder da sind, werden sie häufiger auf euch zurückgreifen, als euch vielleicht lieb ist. 8)

Nikibo:

--- Zitat von: Bernhard am 20. Juli 2010, 10:28:33 ---Seit sie verheiratet sind, sehen wir ihn kaum noch.
--- Ende Zitat ---

Könnt ihr diesen "Rückzug" wirklich so genau an diesem Datum festmachen? Irgendwas vorgefallen? Unabsichtlich in irgendein Fettnäpfchen getappst? Und was heißt: Wir sehen ihn kaum noch.. - wie oft ist denn "kaum noch"?


Grundsätzlich würde ich mir aber keine Sorgen machen. Im April ist mein Sohn (22) in seine erste eigene Bude gezogen, ich hör und sehe auch nicht sehr viel von ihm. Bisher war er, glaube ich, 3 x hier und ich war in den ersten Wochen auch ein paar Mal dort, aber zum Arbeiten - Möbel annehmen, Sachen aufhängen etc. Nun steht die Bude und man telefoniert vielleicht mal alle 14 Tage. Ich finde das normal, obwohl ich auch das Bedürfnis habe, ihn öfter zu sehen. Aber ihm auf den Wecker zu gehen, fände ich noch schrecklicher.

nigel48:
bernhard, bezieh das nicht auf dein verhältnis zu deinem sohn. sein verhalten ändert nichts an der inneren bindung.

a. seine frau nabelt ihn gnadenlos von der mutter ab.
b. das paar organisiert mit aller kraft das eigene, gemeinsame leben. ihr stört einfach.

hört auf zu ziehen und zu angeln, nach einer weile kommen beide zu euch. von sich aus.
und respektiere den jungen mann. ratschläge und vorhaltungen sind respektlos.

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