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Dioxin-Skandal

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ganter:
scheint hier ja keinen sonderlich aufzuregen
Da lässt sich eine Futtermittelfirma mit Dioxin belastetem Abfall beliefern (und kassiert wahrscheinlich dafür), mischt den Dreck unter Futtermittel und streckt den ganzen Mist solange, bis die Grenzwerte knapp unterschritten werden und kassiert beim Verkauf nochmal. Das Ganze geht auch voll an der Steuer vorbei und nachdem sie aufgeflogen sind, melden sie flugs Insolvenz an, damit von vornhinein klar ist, dass die Bauern auf ihren Ausfällen sitzen bleiben und die Verbraucher, die das Dioxin schön in ihren Fettpolstern angesammelt haben, bei eventuellen Schädigungen leer ausgehen. Wobei richtige Schäden wohl eher bei Kiddies auftreten dürften.

Mittlerweile kauft keiner mehr Eier oder Schweinefleisch, wodurch die Preise in den Keller fallen und die anderen Schweinemäster und Eierer auch noch geschädigt werden.

Wer steckt denn wirklich dahinter? Nur die paar Pappnasen von Harles und Jentzsch? Und wenn das so einfach ist, wie viele andere Futtermittelhersteller bereichern sich dann genauso? Warum kaufen sie nicht gleich Gülle auf und verfüttern das über die Tiere an die Endverbraucher? Da erhält der Begriff "Gammelfleisch" doch gleich eine ganz andere Dimension.

DüDo:
was erwartest du? das geht doch schon jahrelang so. und immer wieder hörst/liest du: "wir brauchen viel mehr kontrolleure!"

die können gesetze oder auflagen noch und nöcher strikter machen, aber wer kontrolliert?

lustig find ich, dass kein großer industriebetrieb betroffen sein soll... ich hab nichts gelesen darüber, dass aldi und co. wegen des dioxinskandals erstmal ihre ware prüfen muss... auch kein biofrost, dr. oetker usw... der dioxingehalt ist halt noch zu niedirg, so dass es gleich erkennbare wirkungen gibt.

Teppichporsche:
Naja. Ich glaube es gäbe da viel nachzuprüfen in unserem Essen. Dioxin ist doch nur eines von vielen Problemen.

Wer ist verantwortlich? Naja. Ich würde ja sagen alle (Hersteller und Verbraucher). Aber die Diskussion darüber ist nicht berauschend.

Wer den Dreck im Futter nicht will, muss letztendlich wieder selber sein Essen produzieren...oder im Ökoladen kaufen. Aber natürlich weiss man weder, ob der Boden den man bepflanzt frei von Schadstoffen ist noch ob der Biobauer alles richtig macht. Eine andere Lösung kenne ich nicht.

Mehr Kontrolleure könnten natürlich noch mehr dafür sorgen, dass nur der Dreck im Essen ist, der auch vom Staat erlaubt ist. Das macht dann auch gleich mehr Freude auf ein Pharmaziesteak.

Yossarian:

--- Zitat von: ganter am 14. Januar 2011, 00:02:43 ---scheint hier ja keinen sonderlich aufzuregen
--- Ende Zitat ---

Resignation, Fatalismus...?

Klar, man *müßte* sich drüber aufregen, richtig aufregen.

Auf der anderen Seite könnte / müßte man sich den ganzen Tag lang nur noch aufregen.

Ich weiß es auch nicht, was man tun kann. Selbstversorgung / Subsistenzwirtschaft? Wie willst Du das denn machen auf dem Balkon. Mein Grundstück hat bißchen was über 400 qm; wenn ich Rasen und Vorgarten umpflüge langt das wahrscheinlich nicht mal, um einen Wintervorrat Kartoffeln anzubauen. Dazu kommt, daß ich am tiefsten Punkt der oberrheinischen Tiefebene und in unmittelbarer Nähe des Rhein-Main Flughafens lebe. Was bei mir so in den Boden dringt an Schadstoffen, die sowieso schon in der Luft hängen, da möchte ich gar nicht dran denken. Knapp einen Kilometer von meiner Bude führt eine Kraftstoffleitung zum Flughafen; manchmal ist die nicht ganz dicht. Soll ich jetzt drüber nachdenken, wie viel Kerosin in meinen selbstgezogenen Tomaten ist? Ein - inzwischen verstorbener - Internist an meinem Wohnort meinte mal ganz trocken zu meiner Exfrau, es sei völlig egal ob sie rauche oder nicht; die Luft bei uns am Ort entspreche dem, was ein Eskimo am Nordpol in der Lunge hat, der 100 Zigaretten am Tag raucht.


--- Zitat ---Da lässt sich eine Futtermittelfirma mit Dioxin belastetem Abfall beliefern (und kassiert wahrscheinlich dafür), mischt den Dreck unter Futtermittel und streckt den ganzen Mist solange, bis die Grenzwerte knapp unterschritten werden und kassiert beim Verkauf nochmal. Das Ganze geht auch voll an der Steuer vorbei und nachdem sie aufgeflogen sind, melden sie flugs Insolvenz an, damit von vornhinein klar ist, dass die Bauern auf ihren Ausfällen sitzen bleiben und die Verbraucher, die das Dioxin schön in ihren Fettpolstern angesammelt haben, bei eventuellen Schädigungen leer ausgehen. Wobei richtige Schäden wohl eher bei Kiddies auftreten dürften.
--- Ende Zitat ---

Und da regt man sich über Umweltverschmutzung etc. in China und sonstwo auf. Dabei kriegen wir hier unser Agent Orange direkt ins Fressen gemischt.


--- Zitat ---Wer steckt denn wirklich dahinter?
--- Ende Zitat ---

Jeder, der sich daran bereichert - direkt oder indirekt.

Mattieu:
Das sind halt die Schattenseiten unserer niedrigen Lebensmittelpreise.

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