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das bessere Schulsystem

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ganter:
vllt. ergibt sich aus der diskussion vllt. ein vernünftiger Lösungsansatz


--- Zitat von: The Arumbayas am 23. Februar 2010, 13:07:29 ---...scheint irgendwann unvermeidbar.

"Eine Prognose der Brüsseler Denkfabrik CEPS enthüllt Schockierendes: In den kommenden 30 Jahren könnte die deutsche Wirtschaft europaweit absteigen und noch hinter Polen zurückfallen. Den Grund sehen die Forscher in der Reformscheu und fehlenden Investitionen in Bildung."

Deutschland ist alt, satt und behäbig


--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: ganter am 24. Februar 2010, 00:44:58 ---Bildung ist Ländersache. Gibt 3 probs:
die Länder sind klamm, weil sie Geld lieber für andere Sachen verpulvern.
Schulpolitik ist neben Kultus das einzige, wo Länderscheriffs sich irgendwie profilieren können.
Leider müssen sie über die Kultusministerkonferenz auch noch Rücksicht auf die anderen nehmen.
Das ergebnis ist ein Bildungschaos ohne Ende. Niedersachsen, MeckPomm, Schelswig-Holzbein und Hamburg versuchten und versuchen sich an der regionalschule. Nur leider haben sie kein geld, um das alles vernünftig auszustatten. In Hamburg rebellieren die Eltern, in Niedersachsen haben sie es eingestampft und in S_H und M-V sind alle zu bräsig, um mitzukriegen, dass die Zukunft ihrer Kinder verdaddelt und auf dem Altar des Gottes nullos monetos geopfert  wird. Die Rettung der HSH war wahrscheinlich wichtiger.

--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: The Arumbayas am 24. Februar 2010, 01:38:26 ---Das Schulsystem der DDR war einfach besser. Erste bis zehnte Klasse für alle zusammen und danach noch optionale 2 Jahre Abitur. Einfach, effizient und vor allem integrativ für Kinder aus allen Schichten. Daneben noch ein paar Spezialschulen für Sprachen, Naturwissenschaften, Sport und Musik. Sachsen und Thüringen führen Pisa 2008 an.

Sachsens Schulen drängen an die Weltspitze

--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: nigel48 am 24. Februar 2010, 02:09:18 ---... ich wär sogar für 11 gemeinsme jahre incl. berufsausbildung.

--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: ganter am 24. Februar 2010, 02:22:37 ---...
Ich würd ja auch über 6 jahre diskutieren, wenn denn wenigstens die Abstimmung zwischen den Regional- und den weiterführenden Schulen klappen würde. Da war aber nix. Null,nix.

--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: The Arumbayas am 24. Februar 2010, 17:07:43 ---Da war es nun mal so und es ist irgendwo lächerlich, daß im Westen nun wieder Feldversuche gemacht werden, um Konzepte zu prüfen, die im Osten 40 Jahre lang praktiziert wurden. Was erwartet man denn für einen Erkenntnisgewinn, wenn man nun noch mal an ein paar Probeschulen das zweijährige Abitur ausprobiert? Einfach mal nach Thüringen schauen.

Statt DDR hätte ich auch Finnland sagen können. Die machen das auch in etwa so.

6 sind zu wenig, mindestens 8, besser 10. Die meisten Kinder starten spät und werden sonst zu früh aussortiert.

--- Ende Zitat ---

Marvin:
Das einfachste (und leider auch teuerste), bei dem man überhaupt nichts an Le(e)(h)rplänen ändern muß, bei dem auch überhaupt kein Schüler ein Laptop braucht, ist wenn man die Klassen/Kurse auf 15 Schüler begrenzt. Dafür braucht man zwar mal auf einen Schlag doppelt so viel Lehrer, aber dann braucht man nix zu ändern und die Leistungen würden so was von steigern. Der ganze Rest ist nur Makulatur und ändert am eigentlichen Problem nix.

nigel48:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,649736,00.html

das beste war ein kommentar einer lehrerin: kevinn ist kein name, das ist eine diagnnose.

das gibts aber auch mit stadtteilen und strassen bzw hausnummern im schulbezirk.

hat nichts mit dem system zu tun.

Marvin:
Naja bei 15 Kindern in der Klasse würden Schüler jeder Schulform besser gefördert werden. Dann gäb es nicht mehr eine viel zu hohe Anzahl an Schülern die das Ziel des jeweiligen Schulsystems nicht erreichen. Bei einer so geringen Zahl ist es erst möglich, dass Lehrer auch auf schwächere Schüler eingehen können. Und dann brauchen nicht mehr so viele teure Nachhilfe, die sich wieder nur wohlhabendere Eltern leisten können.

Ich bleib dabei der effektivste Weg etwas zu verbessern und das unabhängig von Einkommen, Interesse und sozialem Status der Eltern sind kleine überschaubare Klassen. Über den ganzen Rest kann man sich dann immer noch streiten, aber das Grundproblem sind die viel zu großen Klassen. Es ist ein riesen Unterschied ob dort 15 oder 20 Kinder geschweige denn bis zu 30 Schüler sitzen und etwas lernen sollen.

ganter:
1. These
in der DDR lernten alle von der 1. bis zur 10. Klasse zusammen

ich hab noch nirgendwo gelesen, dass es Förderkurse, kleine Klassen und besonders ausgebildete Lehrer, die Lernauffällige und Hochbegabte vom Durchschnitt unterscheiden und fördern konnten, gab.
Nur weil alle Schüler 10 Jahre unter einem deckel gehalten wurden, heißt das nicht automatisch, dass jedes Kind seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert wurde.

Pisa Gewinner Sachsen
Nach der vierjährigen Grundschule wechseln die sächsischen Schüler entweder auf das Gymnasium oder die Mittelschule. Nach einer zweijährigen Orientierung gliedern sich die Klassen in der Mittelschule ab Stufe sieben in einen Hauptschul- und Realschulbildungsgang. Die Jugendlichen machen einen Hauptschulabschluss oder den mittleren Schulabschluss, mit dem sie dann auf das berufliche Gymnasium wechseln und dort nach drei Jahren das Abitur ablegen können.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,591040-2,00.html
10 Jahre gemeinsames Lernen wurde in den 70ern in S-H versucht. Nannte sich Integrierte Gesamtschule. Die differenzierten in A (schlechte) B (mittelmäßige) und C Kurse. Gab 2 Probs: Warum sollte einer nen C-Kurs besuchen, wenn er im B Kurs mit weniger Anstrengung bessere ERgebnisse erzielen konnte. Außerdem machten sich die prolls der A-Kurse nen Spass daraus, die C-Kursler regelmäßig zu verprügeln. Im Schnitt gesehen korreliert Geistesgröße nicht mit Körperkraft.

2. These
11 Jahre gemeinsam mit Berufsausbildung
Und wer keine Berufsausbildung braucht?
Juristen (braucht mann sie); Lehrer (ohne die geht es wohl nicht) . Scheint Berufe zu geben, in denen eine Berufsausbildung möglicherweise sinnvoll, aber nicht zwingend erforderlich ist. Könnte mann natürlich vorschreiben. Vor jedem Studum ist eine Berufsausbildung erforderlich.

3. These
6 Jahre gemeinsames Lernen. Wär ja prinzipiell toll, wenn es an der vertrauten Grundschule erfolgen könnte. Ist aber in keinem Konzept vorgesehen. Egal ob S-H, Nds., HH oder M-V: Immer sollen die Schüler an einer Regionalschule unterrichtet werden. Die ist regelmäßig nicht am Gymnasium, sondern an einer ehemaligen Haupt- oder Realschule angesiedelt. Also nach der 4. der erste Schulwechsel. Die Lehrer an der regionalschule sind nicht dafür ausgebildet, mit einer möglicherweise größeren bandbreite von lernunfähigen bis lernfähigen Schülern umzugehen.
Dann sollen, in HH zumindest, diese Lehrer das letztentscheidungsrecht zum weiteren Schulbesuch haben. Da jede Schule mit sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen hat, ist die Tendenz doch vorhersehbar. Im Sinne von Pisa ist das sicher nicht.
Dan erfolgt bei den Pfiffigeren ein Schulwexel nach der 6. Klasse. da sind die Kiddies 12 oder 13. Da schlägt die Pubertät schon zu. und dann wieder ein Schulwexel mit den damit verbundenen Probs. Und nach 2 jahren an der Regionalschule kommen sie ans Gym, wo ein ganz anderer Wind herrscht. Katastrophal.

4. These
Durchlässigkeit von oben nach unten und umgekehrt
Für das Abitur gilt die Voraussetzung, dass der Schüler 2 Fremdsprachen beherrschen muss. Ganz konkret: An der regionalschule wird als 2. fremdsprache Russisch angeboten, am Gymnasium Französisch und Latein. Ein Schüler, der in der 8. oder 9. KLasse vom Gym auf die regionalschule geht, hat im regelfall keine Chance mehr, den Stoff aufzuholen. Damit ist der weiterführende Weg, wenn er denn doch noch die Kurve kriegt, versperrt. Umgekehrt genauso, außer der regionalschüler findet eine Oberstufe, an der russisch unterrichtet wird.
Gilt auch für Lateinschüler. Also schaffen wir Latein und Russisch als fremdsprachen ab. Chinesisch wäre eh sinnvoller.

5. These
Zentralabitur
Da klau ich einfach bei Wiki. Mehr hab ich dazu eigentlich auch nicht zu schreiben
http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralabitur

Lösung:
Erst mal müsste mann das Ziel definieren:
Mein Vorschlag: Jedes Kind sollte seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert aber auch gefordert werden.
Dies setzt in der Grundschule besonders ausgebildete Pädagogen voraus, die in der Lage sind, die Fähigkeiten und Schwächen eines Kindes zu erkennen und wenn möglich darauf zu reagieren.
Damit verbunden ist eine Klassengröße von max. 15 Kindern. Der Grundsatz, dass erst das 29. Kind die Klasse teilt, ist unzumutbar. Grundschulklassen mit 28 Kindern sind einfach unzumutbar für alle Beteiligten.

Und dann wirds schwierig:
Auf der einen Seite sollen Spätentwickler die Möglichkeit haben, sich spät zu entwickeln, auf der anderen Seite verlangt Pisa eine gewisse Förderung der Begabteren.
Ersteres verlangt eine Durchmischung, letzteres eine Differenzierung.
Ich hab noch keine Ahnung, wie dieser Zielkonflikt aufzulösen ist.

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