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Alltagsfragen => Haushalt => Thema gestartet von: Yossarian am 04. November 2015, 08:16:57

Titel: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:16:57
Ich lagere das Thema mal aus.

Neues aus dem kleinen gallischen Dorf vom Kirchenvorstand einer kleinen, den Anwesenden bekannten Kirchengemeinde aus dem Frankfurter Umland. Ein sehr engagierter ehrenamtlicher Helfer aus der örtlichen Flüchtlingsunterkunft berichtet genervt, die Flüchtlinge hätten sich darüber beschwert, daß ihnen das Essen nicht schmecke. Allgemeines Augenverdrehen ob der Anspruchshaltung; insbesondere, weil man sich eigentlich schon auf die Schulter geklopft hatte, weil man es geschafft hatte, von Anfang an nachweislich und ausschließlich Halal zu Kochen.

Ich habe meinem befreundeten Kollegen geraten, er solle den Ehrenamtlichen vorschlagen, in der Unterkunft ein zünftiges traditionelles Haxenessen abzuhalten, zur besseren Integration und zum Kennenlernen der Sitten und Gebräuche im Gastland.  :evil
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:17:24
Catering in Flüchtlingsheimen ist ein Problem (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/fluechtlinge-in-deutschland-catering-in-fluechtlingsheimen-ist-ein-problem/12527372.html)

Da finde ich ja eigentlich auch: es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Das Esse muß qualitativ gut sein, aber halal? Nicht so ganz einzusehen.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:17:50
Natürlich. Das wär ja noch schöner.

Ich denke auch, da muß man die Kirche im Dorf lassen. Da werden Dinge verlangt, die überhaupt nicht mehr zu bewerkstelligen sind bei dem Andrang.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:18:13
Wer Hunger hat, der fragt auch nicht mehr danach, ob die Wurstpakete halal sind. Es geht aber auch darum, den Leuten frühzeitig beizubringen, daß Religion Privatsache ist. Der Artikel hat Recht, wenn er sagt, die Leute sollen dann selber kochen, aber wenn es stimmt, daß sie das Geld stattdessen nach Hause schicken, ist der Zweck verfehlt.

4-5 Euro für Essen am Tag ist knapp, aber machbar, wenn man die Mengen bedenkt.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:18:42
Und wenn er es doch tut, dann hält sich mein Mitgefühl und Verständnis in Grenzen.

Das wäre eine wichtige Lektion in Sachen Integration.

Du kannst aber in den Turnhallen und wo immer die Leute untergebracht sind, keine Spirituskocher an die Menschen verteilen. Das geht einfach nicht, und das müssen die Leute verstehen. Wenn meine Alternative zu "schlechtem Essen" die Rückkehr in ein Kriegsgebiet wäre, wäre ich wahrscheinlich in der Lage, so ziemlich alles zu essen.

Je mehr sie nach Hause schicken, desto weniger bleibt ihnen selbst für die eigene Ernährung. Das sind Entscheidungen von erwachsenen Menschen, die selbst wissen müssen, was sie tun.

Ich weiß es nicht auswendig und müßte erst nachsehen; aber der Tagessatz eines AlG2-Beziehers für Lebensmittel dürfte nicht höher sein, und der gemeine Hartz-IV-Bezieher hat nicht den Vorteil, in großen Mengen einkaufen zu können.

Edit: Keine 4,75 € kann der AlG2-Bezieher (west) täglich für Essen und alkoholfreies Trinken ausgeben. (http://www.hartziv.org/wp-content/uploads/regelsatztorte2015.jpg)
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:19:07
Ich würde mich ungern öffentlich über die "Anspruchshaltung" erhitzen, bevor ich den Fraß nicht selber probiert hätte.

(Wer kennt noch Günther Schramms Nummer über das Essen im Altersheim?)
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:19:34
Essen als "Fraß" zu bezeichnen, ist pubertär, vor allem wenn es so gut ist, daß manch einer in ärmeren Regionen darüber glücklich wäre.

Im Artikel steht „Wir nehmen die Standardangebote der regionalen Anbieter, die auch Krankenhäuser und Pflegeheime beliefern. Dementsprechend beliebt ist das Essen.“

Scheint also nicht unzumutbar zu sein der "Fraß". Und dieses Appetito-Sachen kaufe ich selber auch. Das ist völlig in Ordnung.

Lustig finde ich den Nachsatz in diesem Zitat: „Es gibt aber überall Halal-Angebote, weil auch in Kliniken und Pflegeheimen der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund steigt. Man kocht heute ohnehin tabubezogen

Vegatarier, Veganer, halal, koscher, low-carb... Das Bohei um's Essen wird immer größer. Das ist doch alles nur noch neurotisch. Und damit meine ich nicht den Anspruch an gutes Kochen, sondern die tausend Befindlichkeiten und Extra-Ansprüche, die unsere wohlstandsgestörten Mitbürger mittlerweile haben.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:20:36
Ich bin jetzt grade sehr unentschieden, ob ich über diesen Satz Lachen oder Weinen soll. Ist das hier wirklich das 21. Jahrhundert, in dem wir uns befinden?

Und anscheinend nicht nur die.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:21:16
Es wird und wurde immer und überall tabubezogen gekocht.

Noch Spinne?
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 08:22:06
Ich glaube, da verwechselst Du was.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 04. November 2015, 08:54:02
Ich glaube, da verwechselst Du was.
Der Witz an Tabus ist es ja gerade, dass die Leute sie dermaßen internalisiert haben, dass sie für Selbstverständlichkeiten gehalten werden. Tabus haben nur die anderen.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 09:22:30
Ich glaube, da werden wir uns erst mal an der Begrifflichkeit des Tabus abarbeiten müssen.

Wenn Du den nämlich wirklich so weit faßt, dann kenne ich ein paar Leute, für die alles, was sich jenseits von Schnitzel mit Pommes befindet, ein echtes Tabu ist.

Man muß da schon unterscheiden zwischen der Weigerung, etwas Neues, Unbekanntes auch nur probieren zu wollen (was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht) und einem echten Tabu, bei dessen Übertretung einem schlimmes Übel droht (Hölle, Steuerfahndung, Besuch der Schwiegermutter etc.).

Die Abneigung gegen unbekanntes Essen kann ich mir noch irgendwie so erklären, daß Menschengruppen zu Jäger und Sammlerzeiten für sich einen Kanon von eßbaren Pflanzen und Tieren und nicht eßbaren Pflanzen und Tieren entwickelt haben. Nach dem 73. Todesfall in der Sippe, den man auf den Genuß eines unbekannten Pilzes zurückgeführt hat, wird man dazu geneigt haben, auf der sicheren Seite zu bleiben und nur das zu essen, was man als gebießbar kennt.

Mir fällt dazu etwas ein, was mein ansonsten eher mäßig intelligenter Großvater mütterlicherseits erzählt hat. Der ging nämlich gerne in die Pilze und brachte so einiges aus dem Wald mit. Manche Pilze rührte er aber nicht an, weil er gelernt hatte, daß die giftig oder zumindest ungenießbar seien. Als nach dem Krieg die Flüchtlinge kamen, zogen die natürlich auch auf der Suche nach Brennholz und Pilzen durch die hiesigen Wälder und kamen mit Pilzen raus, die mein Großvater immer stehengelassen hatte, weil es sie für nicht eßbar gehalten hatte.

Jetzt wird man nicht sagen können, daß mein Großvater und die anderen einheimischen Pilzsammler irgendein Pilztabu hatten, das sie befolgen mußten.

Ich erinnere mich da an so manche bruchstückhaften Szenen aus meiner Kindheit und Jugend, als mein Heimatort noch nicht zu einer der vielen Schlafstädte rund um Frankfurt/M. verkommen war, sondern durchaus noch ländliche Gegend war. So mit 15 oder so gab es bei uns einen Kiosk, bei dem es auch Pommes gab. Das war ein Novum in dem Kaff: Pommes mit Mayo oder Ketchup. Irgendwann stand ich da mal abends mit einem Kumpel rum, und wir bestellten uns jeder eine Tüte Pommes. Neben uns am Tresen stand ein älterer Typ mit einer Flasche Bier in der Hand und fing unaufgefordert an, auf uns einzureden, daß Pommes Frittes Dreck sei, den man nicht Essen könne. Hatte der Mann jetzt ein religiöses Frittentabu und versuchte, uns zu missionieren?
 

Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 10:13:00
Wikipedia-Artikel zu Nahrungstabus (https://de.wikipedia.org/wiki/Nahrungstabu)
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: marple am 04. November 2015, 11:15:46
Wenn wir das bekannteste Nahrungsmitteltabu nehmen - die Heilige Kuh - verwundert es doch zumindest, dass Indien mittlerweile der größte Rindfleischlieferant ist.

http://m.welt.de/politik/ausland/article138554349/Wie-heilig-ist-das-Rindvieh.html

Die Wirtschaft wird Tabus über kurz oder lang eliminieren. Oder weltweit nivellieren.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 11:19:28
Die Wirtschaft wird Tabus über kurz oder lang eliminieren. Oder weltweit nivellieren.

Da bin ich mir nicht sicher. Tabus können bestimmte Wirtschaftszweige auch beflügeln. Metzgereien, die zertifiziert halal schlachten, dürften sich hierzulande im Aufschwung befinden.

Ansonsten wäre es endlich mal ein positiver Effekt eines freien Marktes, wenn Nahrungstabus zur Bedeutungslosigkeit verkommen.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 04. November 2015, 11:21:52
Andererseits ist das mit dem halal offenbar nicht allzu schwierig. Millionen Türken kommen in Schland bestens zurecht.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 11:27:26
Zitat
Außerdem können sich die ärmeren Inder kein Hühner- oder Schweinefleisch leisten – für sie ist Rind die billigste Proteinquelle.

Das verblüfft mich jetzt ein bißchen; hier ist Rind bekanntlich teurer als Schwein und Geflügel.

Andererseits ist das mit dem halal offenbar nicht allzu schwierig. Millionen Türken kommen in Schland bestens zurecht.

Das ist richtig, die Investitionen für eine Halal-Metzgerei dürften sich in einem sehr überschaubaren Rahmen halten. Trotzdem muß man sich das wahrscheinlich von irgendeiner religiösen Stelle zertifizieren lassen, und das wird es nicht für lau geben. Der Rebbe, der dem Schächter zertifiziert, daß sein Fleisch koscher ist, macht das auch nicht für lau.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 04. November 2015, 11:57:02
Also meine Süße hat noch nie nach einen Zeritfikat gefragt.

Auch in den Dönerbuden habe ich bislang nur nichtamtliche Aushänge zu dem Thema gesehen.

Andererseits wäre das eine nette Gelegenheit für unsere staatstragenden Integrationsimame, den Worten mal Taten folgen zu lassen: Das Essen für die Schwestern und Brüder auf der Flucht wird auf Verbandskosten zertifiziert.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: marple am 04. November 2015, 12:01:00
Halalschlachten in Deutschland scheitert nicht an Imamen, sondern am deutschen Schächtungsverbot. Da eine Sondergenehmigung zu bekommen, ist unendlich schwer.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 12:09:01
Halalschlachten in Deutschland scheitert nicht an Imamen, sondern am deutschen Schächtungsverbot. Da eine Sondergenehmigung zu bekommen, ist unendlich schwer.

Aber nicht unmöglich, wie man sieht.

Ich kenne mich da aber im Einzelnen auch nicht aus.

Es kann jedenfalls nicht schlimmer sein, als eine laufende Metzgerei an einen Nachfolger zu verkaufen, wenn man sich zur Ruhe setzt.

Der Metzger meines Vertrauens wollte vor zwei Jahren in Rente gehen und hatte auch einen Interessenten für seinen Laden gefunden. Anscheinend kann man so einen Betrieb nicht 1 : 1 weiterverkaufen. Es kamen irgendwelche Fuzzies vom Gewerbe- und Gesundheitsamt und machten eine große Liste, was alles auf den neuesten Stand der Vorschriften gebracht werden muß, wenn der Laden vom alten Metzgermeister an einen neuen Metzgermeister übergeben wird, der dann anscheinend verwaltungstechnisch einen komplett neuen Betrieb eröffnet, obwohl er sich hinter dieselbe Ladentheke stellt.

Als die mit ihrer Liste fertig waren, waren Investitionen von über 130.000 € nötig zur Fortführung des Betriebes unter einem neuen Eigentümer. Der Interessent lehnte dankend ab und ward nie wieder gesehen.

Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: marple am 04. November 2015, 12:18:02
Unser Land ist nun mal nicht sonderlich Gewerbefreundlich. Solange du kein Großunternehmen bist ( und damit unantastbar), werden dir so viele Steine, wie möglich in den Weg gelegt.

Ich vermute, dass Angestellte das besser kontrollierbare Schlachtvieh sind.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Korinthenkackerin am 04. November 2015, 13:18:17
Auch in den Dönerbuden habe ich bislang nur nichtamtliche Aushänge zu dem Thema gesehen.

Wir haben viele Dönerbuden im Städtle, gehen aber eigentlich immer nur zu unserem "Stamm-Dönerladen". Mein Sohn hat mir mal beiläufig erzählt, dass ein sehr religiöser ehemaliger Klassenkamerad von ihm dort nie isst, sondern immer nur in einem anderen Imbiss, 100 m weiter. Dort sei der Döner halal und in unserem Imbiss offenbar nicht.

Also offenbar informieren sich sehr gläubige Muslime sehr wohl, wo der Döner halal zu bekommen ist. Da bei "unserem" Imbiss immer rappelvoll ist, schlußfolgere ich mal, dass die Esser dort nicht tiefgläubig sind  8).
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 04. November 2015, 13:28:40
Halalschlachten in Deutschland scheitert nicht an Imamen, sondern am deutschen Schächtungsverbot. Da eine Sondergenehmigung zu bekommen, ist unendlich schwer.
Beschämend, dass es überhaupt Ausnahmen gibt.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Araxes am 04. November 2015, 13:30:44
Da bin ich mir nicht sicher. Tabus können bestimmte Wirtschaftszweige auch beflügeln. Metzgereien, die zertifiziert halal schlachten, dürften sich hierzulande im Aufschwung befinden.

Es gibt immer mehr Großbetriebe, die halal schlachten. Damit ist nicht Schächten gemeint, sondern das Gebet nach Mekka. Die machen das einfach in einem Aufwasch, damit sie auch türkische Märkte beliefern können.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Araxes am 04. November 2015, 13:33:55
Andererseits ist das mit dem halal offenbar nicht allzu schwierig. Millionen Türken kommen in Schland bestens zurecht.

Die sind ja auch nicht alle streng religiös und viele essen einfach, was ihnen schmeckt. Da fällt mir der Witz mit dem Juden ein, der zum Fleischer geht und was von dem Hühnchen haben will. Der Fleischer antwortet: "Das ist aber Schwein". Der Kunde: "nein, das ist doch Hühnchen." Fleischer: "nein, Schwein". Kunde: "nein, ich will von dem Hühnchen." Fleischer: "gut, wieviel von dem Hühnchen möchten Sie denn?"
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Araxes am 04. November 2015, 13:35:37
Auch in den Dönerbuden habe ich bislang nur nichtamtliche Aushänge zu dem Thema gesehen.

Es gibt eine "allgemeine Verkehrsauffassung" von Döner. Manchmal hängt die auch aus.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 04. November 2015, 13:36:00
Jetzt muss ich noch mal nachfragen - schächten heißt doch, ein Tier wird ohne Betäubung (Bolzenschuss/Strom) geschlachtet und muss quasi lebendig ausbluten.
Halal ist nicht so? Da wird nur ein Gebet bei der normalen "humaneren" Schlachtung drübergekippt?

"Unser" Muslime hatte uns das anders erklärt.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Araxes am 04. November 2015, 13:38:55
Jetzt muss ich noch mal nachfragen - schächten heißt doch, ein Tier wird ohne Betäubung (Bolzenschuss/Strom) geschlachtet und muss quasi lebendig ausbluten.
Halal ist nicht so? Da wird nur ein Gebet bei der normalen "humaneren" Schlachtung drübergekippt?

Muslime wissen über den Islam eben auch nicht immer mehr als Christen über das Christentum. Gerade diese radikalisierten Möchtegern-IS-Kämpfer sollen da besonders dünne Bretter bohren.

 Dönerproduzent Bärlein-Denterlein: Schlachthof mit Blick gen Mekka (http://www.spiegel.de/wirtschaft/doenerproduzent-baerlein-denterlein-schlachthof-mit-blick-gen-mekka-a-692784.html)

"Viele denken ja, der Koran schreibt vor, dass man Tiere schächtet. Aber entscheidend ist das Gebet gen Mekka, das wissen selbst viele Moslems nicht."

Schächten wird wohl ebenso wie weibliche Beschneidung einen älteren Ursprung haben und wird einfach religiös überlagert, obwohl es damit gar nichts zu tun hat.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 04. November 2015, 13:40:13
Aha, danke, Araxes. Dann ist mir Halal ziemlich wurscht. Nur gegen Schächtung hab ich entschieden was.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 04. November 2015, 13:55:21
Männliche Beschneidung ist übrigens auch "älteren Usprungs" und wurde vom Bundestag in einem beispiellosen Kotau vor dem Religiotenpack eilfertig genehmigt.
Aber das trifft ja bloß Jungs ...
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 04. November 2015, 15:57:35
Dönerproduzent Bärlein-Denterlein: Schlachthof mit Blick gen Mekka (http://www.spiegel.de/wirtschaft/doenerproduzent-baerlein-denterlein-schlachthof-mit-blick-gen-mekka-a-692784.html)

"Viele denken ja, der Koran schreibt vor, dass man Tiere schächtet. Aber entscheidend ist das Gebet gen Mekka, das wissen selbst viele Moslems nicht."

Sehr interessanter Artikel, danke!

Ich dachte auch, daß es auf das Schächten ankommt. Das war das, was mir die ganze Sache ziemlich verleidet hatte.

Männliche Beschneidung ist übrigens auch "älteren Usprungs" und wurde vom Bundestag in einem beispiellosen Kotau vor dem Religiotenpack eilfertig genehmigt.

Religion ist halt immer Scheiße - egal, welche.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: marple am 04. November 2015, 17:53:21
Jetzt muss ich noch mal nachfragen - schächten heißt doch, ein Tier wird ohne Betäubung (Bolzenschuss/Strom) geschlachtet und muss quasi lebendig ausbluten.

Ja und Nein. Das Tier wird ohne vorherige BETÄUBUNG mit einem einzigen Kehlkopfschnitt sofort getötet und blutet DANN aus.

Das ist weder unzivilisierter, noch grausamer als der Tod durch ein Bolzenschussgerät. Ein Bolzenschussgerät ist KEINE Betäubung.

Mit Kehlkopfschnitt hat früher praktisch jeder Landwirt sein Vieh geschlachtet. Und Ausbluten ist zwingend notwendig, um das Fleisch nicht zu verderben.

Okay, Hühnern hat man eher erst das Genick gebrochen. Die waren ja auch handlicher.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 04. November 2015, 18:07:34
Das sehe ich anders. Soweit ich das weiß, tritt beim Kehlkopfschnitt tritt der Tod erst nach mehreren Sekunden ein. Beim Bolzenschuss  tritt durch die Verletzung des Hirns die sofortige Bewusstlosigkeit bzw. der Tod ein. Bei Pferden ist es die humanste Art der Schlachtung.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 04. November 2015, 18:13:48

Schächten
https://de.wikipedia.org/wiki/Sch (https://de.wikipedia.org/wiki/Sch)ächten

Diese Technik führt bei korrekt ausgeführtem Halsschnitt den Tod in der Regel innerhalb von 10–15 Sekunden herbei, jedoch können Rinder noch bis zu 47 Sekunden lang Aufstehversuche unternehmen.


Bolzenschuss
http://www.tierschutz.org/tierschutz/problembereiche/nutztiere/schlachtung/schlachtphasen/betaeubung/bolzenschluss.php (http://www.tierschutz.org/tierschutz/problembereiche/nutztiere/schlachtung/schlachtphasen/betaeubung/bolzenschluss.php)

Bei fachgerechter Ausführung löst die Einwirkung auf das Zentralnervensystem eine unmittelbare Empfindungs- und Wahrnehmungslosigkeit sowie infolge eines intensiven tonischen Krampfs sämtlicher Skelettmuskeln das augenblickliche Zusammenbrechen der Tiere aus. Die Gründe der sofortigen Bewusstlosigkeit liegen in der Zerstörung lebenswichtiger Zentren im Hirnstamm, einer Druckerhöhung sowie schweren Gehirnerschütterung. Bei zusammengebrochenen Tieren charakteristisch sind Muskelkrämpfe und unkoordinierte Bewegungen (vor allem der Hintergliedmassen), die auf den Betrachter unschön wirken, vom Tier selber jedoch nicht mehr wahrgenommen werden.


Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Araxes am 04. November 2015, 18:40:03
Ja und Nein. Das Tier wird ohne vorherige BETÄUBUNG mit einem einzigen Kehlkopfschnitt sofort getötet und blutet DANN aus.

Wenn's dann tot wäre, würde das Herz nicht mehr pumpen und es würde nicht ausbluten. Maximal ist es bewußtlos.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Kulle am 04. November 2015, 18:46:41
Wann ist Tot wirklich Tot?
Bei einem Huhn kann man mit einem Beil den Kopf abschlagen. Der Kopf fällt runter. Lässt man den Rest Körper los, springt er noch 1-3 Minuten ziellos rum.
Selbst ein Aal kann noch nach über einer Stunde Ausnehmen sich bewegen.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 04. November 2015, 19:34:31
Ist bei dem Huhn nichts anderes als bei dem Schächten des Rindes - das versucht auch noch länger, wieder aufzustehen.
Aal als Beispiel taugt nichts, das Nervensystem ist sehr viel stärker, für Aale wie für Plattfische gelten auch besondere Tötungsformen.

Ich finde Schächten abartig und überhaupt nicht zeitgemäß.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: nigel48 am 04. November 2015, 21:27:59
http://www.huffingtonpost.de/2015/11/04/heuchler-aufregen-katzen-essen_n_8471888.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: marple am 05. November 2015, 00:16:47
Schächten
https://de.wikipedia.org/wiki/Sch (https://de.wikipedia.org/wiki/Sch)ächten

Diese Technik führt bei korrekt ausgeführtem Halsschnitt den Tod in der Regel innerhalb von 10–15 Sekunden herbei, jedoch können Rinder noch bis zu 47 Sekunden lang Aufstehversuche unternehmen.

Im selben Wikipedia steht auch noch:

Eine 1978 veröffentlichte Studie von Forschern der Tierärztlichen Hochschule Hannover deutet auf die Abwesenheit von Schmerzreizen beim Schächten hin. Ziel der Studie war die „Objektivierung von Schmerz und Bewusstsein“ der Tiere, um objektiv gültige Urteile bezüglich des Tierschutzes zu erlangen, da die diesbezügliche Diskussion bisher weitestgehend mit subjektiven und emotional geprägten Argumenten geführt worden war. Die EEG-Messungen der Untersuchung zeigten vor und nach dem Schächtschnitt unveränderte Hirnströme, wohingegen die Bolzenschussbetäubung im EEG auf deutliche Schmerzen hinwies. Die Wissenschaftler zogen daher folgendes Fazit: „Die hierbei in vergleichender Untersuchung gewonnenen Einblicke in sinnesphysiologische Abläufe beim Schlachten dieser Tiere weichen z. T. erheblich von bisherigen Vorstellungen ab.“[6]

Man kann für alles immer These und Antithese zitieren.


Der Begriff "abartig" wird auch schon abartig häufig angewendet.


Ich kenne den Kehlkopfschnitt aus meiner Kindheit auf dem Dorf in Bulgarien. Und das ist weder muslimisch, noch jüdisch eingefärbt.


Was meint ihr denn, wie jahrhundertelang vor Strom und Bolzenschussgerät eine Kuh getötet wurde? Totgestreichelt?


Das ist nicht ABartig, das ist unserer vorindustriellen Art gerecht.





Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: ganter am 05. November 2015, 01:24:52
was ich mich die ganze Zeit frag:
Wenn insbesondere die Flüchtlinge muslimischen Glaubens, die sich nur und ausschließlich halal ernähren, in den Flüchtlingsunterkünften Probleme haben, wieso stehen dann nicht vor genau diesen Unterkünften Imbisswagen, die Döner aus Hammel und Lamm halal anbieten? Das wär doch ein Geschäft erster Kajüte.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Araxes am 05. November 2015, 02:08:55
Wieso Geschäft? Sie sollten sie kostenlos verteilen.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 05. November 2015, 08:17:46
Man kann für alles immer These und Antithese zitieren.
Sicher. Mir persönlich wäre es aber lieber, ich würde sofort und bewusstlos durch einen Bolzenschuss umkippen, als schmerzlos aber bei Bewusstsein durch einen Kehlkopfschnitt zu verenden. Wieviel Schmerz nimmt man denn in Betäubung/Bewusstlosigkeit wahr?

Der Begriff "abartig" wird auch schon abartig häufig angewendet.
Ja, Mama.

Ich kenne den Kehlkopfschnitt aus meiner Kindheit auf dem Dorf in Bulgarien. Und das ist weder muslimisch, noch jüdisch eingefärbt.
Um die Glaubensrichtung ging es auch gerade nicht.

Was meint ihr denn, wie jahrhundertelang vor Strom und Bolzenschussgerät eine Kuh getötet wurde? Totgestreichelt?
Das ist nicht ABartig, das ist unserer vorindustriellen Art gerecht.
Das sagte ich - es nicht mehr zeitgemäß.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 08:19:50
Wieso Geschäft? Sie sollten sie kostenlos verteilen.

Soweit kommt´s noch.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 08:20:34
wieso stehen dann nicht vor genau diesen Unterkünften Imbisswagen, die Döner aus Hammel und Lamm halal anbieten?

Das frage ich mich auch gerade.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 05. November 2015, 08:22:55
Soweit kommt´s noch.
Wieso? Die bereits Eingewanderten könnten sich doch mal besonders in die Bresche für ihre Landsleute legen. Wenn das Bruderland schon nix tut. Außer Geld für den Bau von 200 Moscheen hier spenden zu wollen.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 08:51:02
Warum sollten die für ihre Döner nichts bezahlen müssen? Das ist doch das Geld, das angeblich hier wieder in die Wirtschaft zurückfließt.  8)
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 05. November 2015, 09:12:49
was ich mich die ganze Zeit frag:
Wenn insbesondere die Flüchtlinge muslimischen Glaubens, die sich nur und ausschließlich halal ernähren, in den Flüchtlingsunterkünften Probleme haben, wieso stehen dann nicht vor genau diesen Unterkünften Imbisswagen, die Döner aus Hammel und Lamm halal anbieten? Das wär doch ein Geschäft erster Kajüte.
Vielleicht haben ja doch 98% der Flüchtlinge tatsächlich andere Sorgen, und kommen mit ihrem friedlichen Verhalten nicht in die Zeitung, während genau die in die Zeitung kommen, die zuvor von der BLÖD-Reporterin mit der Nase auf diese Fragestellung gestoßen worden waren?
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 09:27:04
http://www.huffingtonpost.de/2015/11/04/heuchler-aufregen-katzen-essen_n_8471888.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002

Ich würde gerne noch mal bei diesem Artikel einhaken.

Es gibt anscheinend doch Unterschiede zwischen einem echten Nahrungstabu und kulturellen Gepflogenheiten, das eine oder andere Nahrungsmittel nicht zu sich zu nehmen.

Das gesetzliche Verbot, Hunde, Katzen und Affen zu essen ergibt sich übrigens aus der Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung - Tier-LMHV) und nicht aus dem Tierschutzgesetz. Ich habe danach auch erst googlen müssen. Ich hatte da eigentlich auch das Verbot, Biber zu essen, erwartet. Vielleicht findet sich das woanders, vielleicht ist das Verbot, Biber zu verspeisen aber auch nur ein Gerücht.

Das Verbot, "Fleisch von Hunden, Katzen, anderen hundeartigen und katzenartigen Tieren (Caniden und Feliden) sowie von Affen zum Zwecke des menschlichen Verzehrs zu gewinnen oder in den Verkehr zu bringen", ist jedenfalls nicht religiös bedingt und scheint mir auch ansonsten auf kein wirkliches Tabu zurückzuführen zu sein. Mich würde mal interessieren, weshalb es dieses Verbot überhaupt gibt. Klar, zu Notzeiten nach dem Krieg wurde die eine oder andere Katze zum Kaninchen erklärt und verspeist; aber in solchen Zeiten hätte man auf ein gesetzliches Verbot eh geschissen.

Wo kommt das also her, daß "man" in manchen Gegenden das eine oder andere nicht ißt?
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 09:28:43
Vielleicht haben ja doch 98% der Flüchtlinge tatsächlich andere Sorgen

Dann sollte es doch eigentlich möglich sein, die anderen zwei Prozent irgendwie in den Griff zu bekommen. Dem scheint mir aber nicht so zu sein.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 05. November 2015, 09:55:25
Dann sollte es doch eigentlich möglich sein, die anderen zwei Prozent irgendwie in den Griff zu bekommen. Dem scheint mir aber nicht so zu sein.
Das wäre ja auch nicht im Interesse von Knall TV und BLÖD Zeitung.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 05. November 2015, 10:04:34

http://www.huffingtonpost.de/2015/11/04/heuchler-aufregen-katzen-essen_n_8471888.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002

Ich würde gerne noch mal bei diesem Artikel einhaken.

Dieser Artikel läuft ja eher darauf hinaus, alle Tiere zum Nahrungsmitteltabu zu erklären, aus Gründen, über die ich nicht mehr spreche. Aber natürlich wäre das auch für gewisse Islamos ein Lackmustest.

Keine Schmusetiere zu essen, ist wahrscheinlich kein echtes Tabu, sondern einfach nur neurotisch. Das Schweinefleischtabu ist ja auch das Gegenteil davon: Den Leuten wird ein Verzicht auferlegt, der ihnen weh tun soll. Das gehört zum Askeseprogramm aller Relgiotien, ein Thema der Herrschaftskontrolle.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 10:49:49
Aber natürlich wäre das auch für gewisse Islamos ein Lackmustest.

Erst mal geht es ja nur darum, ein echtes Nahrungstabu von irgendwelchen anderen Grillen, aus denen das eine oder andere von einer bestimmten Personengruppe nicht gegessen wird, zu unterscheiden.

Zitat
Keine Schmusetiere zu essen, ist wahrscheinlich kein echtes Tabu, sondern einfach nur neurotisch.

Natürlich. Aber eine Neurose, die - wie oben gezeigt - sogar in Gesetzesform (naja, nur eine Verordnung, aber immerhin) gegossen wurde.

Zitat
Das Schweinefleischtabu ist ja auch das Gegenteil davon: Den Leuten wird ein Verzicht auferlegt, der ihnen weh tun soll.

Das weiß ich nicht. Wenn ich der festen Überzeugung bin, daß etwas "unrein" ist und ich mich davor ekele, dann tut ein Verbot, das zu Essen, mir auch nicht weh.

Zitat
Das gehört zum Askeseprogramm aller Relgiotien, ein Thema der Herrschaftskontrolle.

Ja klar. Aber dafür haben die Muslims eher das Verbot diverser Genußmittel wie Alkohol, und die Christen ihre Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern.

Das mit dem Schweinefleisch stammt, wenn ich mir richtig erinnere, da her, daß Schweinefleisch in wärmeren Regionen schneller verdirbt.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 05. November 2015, 12:18:02
Erst mal geht es ja nur darum, ein echtes Nahrungstabu von irgendwelchen anderen Grillen, aus denen das eine oder andere von einer bestimmten Personengruppe nicht gegessen wird, zu unterscheiden.
Gerade habe ich den Begriff noch selber gebraucht, aber ich frage mich, ob die Unterscheidung zwischen "echten" und "unechten" Tabus überhaupt binär ist.

Zitat
Das mit dem Schweinefleisch stammt, wenn ich mir richtig erinnere, da her, daß Schweinefleisch in wärmeren Regionen schneller verdirbt.
Rationalisierungen gibt es immer. Ich habe auch mal gelesen, dass die bei der Schweinemast angewendete Waldweide im dortigen Klima ökologisch besonders schädlich sei.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 12:21:27
Gerade habe ich den Begriff noch selber gebraucht, aber ich frage mich, ob die Unterscheidung zwischen "echten" und "unechten" Tabus überhaupt binär ist.

Wenige Sachen sind binär. Meistens gibt es mehr oder weniger große Grauzonen.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Nikibo am 05. November 2015, 12:27:34
Das mit dem Schweinefleisch stammt, wenn ich mir richtig erinnere, da her, daß Schweinefleisch in wärmeren Regionen schneller verdirbt.

Das habe ich neulich gegenüber der muslimischen Mutter meiner Stiefkinder auch so erwähnt. Sie ist sich sicher, dass das Verbot nicht daher rührt, sondern weil das Schwein dem Menschen zu ähnlich und der Verzehr deshalb nicht gesund ist.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 12:31:48
Sie ist sich sicher, dass das Verbot nicht daher rührt, sondern weil das Schwein dem Menschen zu ähnlich

Wenn ich mir den einen oder anderen Menschen anschaue, könnte da sogar was dran sein.  :evil
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 05. November 2015, 12:37:15
Totem und Tabu. Einige Übereinstimmungen im Seelenleben der Wilden und der Neurotiker, von Sigmund Freud (http://www.gutenberg.org/ebooks/37065)
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 13:04:35
Buchstäblich Jahrzehnte her, daß ich das gelesen habe. Ich habe mir das auf den eBook-Reader geladen und hoffe immer, daß ich zwischendrin mal die Muße habe, das noch mal zu lesen. Im Moment lese ich aber wieder Chandler.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Araxes am 05. November 2015, 13:07:12
Den Leuten wird ein Verzicht auferlegt, der ihnen weh tun soll. Das gehört zum Askeseprogramm aller Relgiotien, ein Thema der Herrschaftskontrolle.

Ist es das? Oder sind es eher in Religion gegossene Hygienevorschriften so wie das Füße waschen vor dem Gebet? Wobei ich mir immer denke, wer das als religiöse Vorschrift braucht, hat es wohl besonders nötig.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Conte Palmieri am 05. November 2015, 14:00:15
Lies mal den Freud.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 05. November 2015, 14:17:21
Wobei ich mir immer denke, wer das als religiöse Vorschrift braucht, hat es wohl besonders nötig.

Zu Zeiten der Religionsgründer hatte es die Menschheit halt noch nicht so mit der Hygiene.
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 06. November 2015, 18:51:42
http://41.media.tumblr.com/2964a0c10731a053abb33a33d2483538/tumblr_nwwc12E1h51rn7bzro1_540.jpg
Titel: Re: Nahrungsmitteltabus
Beitrag von: Yossarian am 06. Oktober 2016, 11:19:17
Du bist, was Du ißt. (http://www.achgut.com/artikel/des_teufels_kueche_3_du_bist_was_du_isst)

Von jeher sollte Essen für das Volk mehr sein als nur simple Sättigung. Jedes religiöse Speisegesetz dient ja nicht dem Sattwerden der Gläubigen, sondern im Gegenteil dem komplizierteren Sattwerden zur Glaubensmaximierung und eigenen Erhöhung. Und auch daran, dass die tonangebende Elite den Menschen ständig ins Essen reinpfuschen will, hat sich bis heute nichts geändert.