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Beziehungen - ernstgenommen => Allgemeine Beziehungsfragen => Thema gestartet von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 07:31:06

Titel: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 07:31:06
Hallo miteinander!

Mir ist natürlich klar, dass meine Frage keine pauschale Antwort kriegt, dennoch würden mich eure Meinungen zu dem Thema interessieren.

Zuerst mal zu mir:
Vor ca. einem Jahr hab ich mich wegen langjährigen Depressionen endlich in Therapie begeben, wo sich herausstellte, dass ich eine Borderline-Persönlichkeitsstörung hab. Wichtig hier: die schlimmsten Symptome habe ich nicht. Also keine Selbstverletzungen, keine Selbstmordandrohungen (weder um zu manipulieren, noch um Mitleid zu kriegen) und keine Dissoziationen. Meine größten Probleme sind die zwischenmenschlichen Beziehungen jeder Art, besonders aber die Liebesbeziehungen.

Meinem letzten Partner hab ich's nach 3 Wochen Beziehung erzählt, weil ich es für fair gehalten habe, dass er Bescheid weiß und weil ich ihm sagen wollte, wir man mit mir in Konfliktsituationen am besten "umgehen kann". Er hat sich damals gewundert und ein wenig geärgert, dass ich es ihm früher nicht gesagt hab, weil er erwartet hat, dass wir ein gutes Vertrauensverhältnis haben. Im Allgemeinen hat er ganz gut reagiert und war sehr verständnisvoll. In der Praxis hat er dann bei Streit immer gesagt, dass ich mich nicht mit der Krankheit rechtfertigen kann, es liegt ja schließlich bei mir dagegen was zu tun und mich anders zu verhalten...dabei hat er die "Tipps", die ich ihm präventiv nahegelegt habe nicht mal versucht anzuwenden.

Meine Frage ist: Wann wäre der bessere Zeitpunkt darüber zu sprechen? Und mit welcher Begründung?

Ganz am Anfang möchte ich es ungern erwähnen, weil wahrscheinlich die meisten Männer sich gegen eine Beziehung mit mir entscheiden würden. (Was ich ihnen nicht mal wirklich übel nehmen kann, v.a. bei den ganzen Klischees über Borderline)
Ob ich es wieder so machen will, wie in meiner letzten Beziehung, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich hatte das Gefühl, dass er jede "frauentypische Verrücktheit" bei mir als krankhaft interpretiert hat und im Endeffekt seine Vergehen auf mich abgewälzt hat, weil ich angeblich übertrieben reagiere.
Es lieber gar nicht erwähnen, bis es krankheitsbedingt wirklich notwendig ist oder hoffen, dass es einfach nie rauskommt, will ich i.wie auch nicht. Der Partner hat ja das Recht zu erfahren mit wem er eine Beziehung eingeht und ich sitze ja auch nicht tatenlos rum...jede Beziehung bedarf Arbeit.

Das waren meine Überlegungen zu dem Thema, die Frage steht schon oben. Ich hoffe ihr könnt mit dem Thema zumindest theoretisch was anfangen.

Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 08:35:38
Was ist denn bitte eine "frauentypische Verrücktheit" und was unterscheidet die von Borderlinesymptomen?
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 08:45:48
Ich meinte damit zickiges Verhalten/ Äußerungen (typisches Bsp. wäre jetzt die Klodeckel-Diskussion oder so).
Der Unterschied zu Borderline ist, dass es extremer ist und für die tatsächliche Situation meist übertrieben und ich meine Reaktion als absolut gerecht empfinde, aber schon kurze Zeit später verstehe, dass es nicht richtig war und daraus wirklich systematisch lerne und mich bei der nächsten ähnlichen Situation anders verhalte.
Also das eine ist eher ein Charakterzug (der meiner Meinung nach eher frauentypisch ist) und das andere ist ein Symptom.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 08:58:13
Also ich sehe da lediglich graduelle Unterschiede.  :evil

Das war aber nicht Deine Frage.

Ich würde so früh wie möglich mit der Sprache herausrücken.

Natürlich nicht beim ersten Date, aber schon so früh wie möglich.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 09:01:48
Ich muss auch ehrlich zugeben, dass es mir auch schwer fällt hier eine Linie zu ziehen :D

Was genau heißt in deinen Augen so früh wie möglich? So dass er noch abhauen kann, bevor es auf eine Beziehung hinausläuft oder schon in einer Beziehung?
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 09:02:18
Meinem letzten Partner hab ich's nach 3 Wochen Beziehung erzählt, weil ich es für fair gehalten habe, dass er Bescheid weiß und weil ich ihm sagen wollte, wir man mit mir in Konfliktsituationen am besten "umgehen kann".

Klingt doch sehr vernünftig.

Woran ist die Beziehung gescheitert?
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 09:05:24
Was genau heißt in deinen Augen so früh wie möglich? So dass er noch abhauen kann, bevor es auf eine Beziehung hinausläuft oder schon in einer Beziehung?

Wenn Du merkst, daß es eine Beziehung ist oder wird. Das wäre zumindest mein Vorschlag.

Oder wenn Du merkst, daß gerade mal wieder ein "Schub" bevorsteht, sofern Du das vorher merken kannst. Vielleicht gibt es typische Situationen, in denen  oder auf die Du "borderlinemäßig" reagierst. Wenn Du vor so einer Situation stehst, bereite ihn auf das vor, was passiert. Redet hinterher drüber, was da gerade passiert ist und warum das so ist.

Nur so ne Idee.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Gianluca am 26. Januar 2015, 09:09:33
Ich sehe die drei Wochen auch als okay an. Ob man(n) da ueberhaupt schon von einer "Beziehung" sprechen kann/sollte, steht auf einem anderen Blatt. Fuer mich waere das noch die Kennenlernphase.

Aber einen Tipp zu
Ich meinte damit zickiges Verhalten/ Äußerungen
und
daraus wirklich systematisch lerne und mich bei der nächsten ähnlichen Situation anders verhalte.
haette ich gern  ;)
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 09:14:19

Woran ist die Beziehung gescheitert?

Sein offizieller Grund war, dass wir auf einmal doch zu verschieden sind und die Beziehung, so wie ich sie mir vorstelle, nicht zu machen ist, da wir uns nur am WE sehen können. Ich glaube, dass er in mir am Anfang eine positive und lebensfrohe Person gesehen hat und als sich rausstellte, dass es nicht immer so ist - Oh Wunder - und dann auch noch eine tatsächlich behandlungsbedürftige Krankheit existiert, hat er sich aus dem Staub gemacht. Sagen wir mal, er war nicht der Richtige ;)
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 09:15:39
@ Gianluca: was genau meinst du mit einem Tipp dazu?
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 09:51:11
Ich glaube, dass er in mir am Anfang eine positive und lebensfrohe Person gesehen hat und als sich rausstellte, dass es nicht immer so ist - Oh Wunder - und dann auch noch eine tatsächlich behandlungsbedürftige Krankheit existiert, hat er sich aus dem Staub gemacht.

Wenn sich der Hormonnebel verzogen hat, fängt man an, nachzudenken, was man sich da ans Bein gebunden hat.  ;)
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 09:56:44
Wenn sich der Hormonnebel verzogen hat, fängt man an, nachzudenken, was man sich da ans Bein gebunden hat.  ;)

Es ist ja auch nichts dagegen einzuwenden, ich hätte es damals bloß lieber genau in der Form gehört und auf seine offensichtlich feige Ausreden verzichten können.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Conte Palmieri am 26. Januar 2015, 10:01:38
Wenn sich der Hormonnebel verzogen hat, fängt man an, nachzudenken, was man sich da ans Bein gebunden hat.  ;)
Wenn sich der "Hormonnebel" schon nach 3 Wochen wieder verzieht, war's ohnehin keine Beziehung.

@Diiinka: Worüber reden wir hier? Ist Deine Frage "theoretisch", oder hast Du da schon einen Kanditaten sitzen, der auf Erklärungen wartet?
Und: Hast Du regelmäßig Therapie? Vielleicht wäre es besser, eine aktuelle Entwicklung durch die Therapeutin begleiten zu lassen, statt durch das Männerpforum.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 10:10:15

@Diiinka: Worüber reden wir hier? Ist Deine Frage "theoretisch", oder hast Du da schon einen Kanditaten sitzen, der auf Erklärungen wartet?
Und: Hast Du regelmäßig Therapie? Vielleicht wäre es besser, eine aktuelle Entwicklung durch die Therapeutin begleiten zu lassen, statt durch das Männerpforum.

Meine Frage ist theoretisch (dass mein Therapeut männlich ist, sage ich jetzt wegen deiner Annahme, dass es eine Frau ist ;) )
Ja, ich hab eine regelmäßige Therapie, aber ich wüsste nicht warum ich mich nicht zusätzlich anderweitig informieren sollte.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Mattieu am 26. Januar 2015, 10:15:48
Ich denke auch, dass frühzeitiges Erzählen sinnvoll ist, nicht nur wegen der Fairness gegenüber dem Partner - ein gern strapazierter Begriff, wie fair ist der denn mir  gegenüber, weiß doch keiner -,  sondern allein schon um der eigenen Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit willen. Das färbt auch in anderen Belangen darauf ab, wie ich die Beziehung führe.

Ich würde allerdings bestimmt nicht mit der Tür ins Haus fallen. Damit gibst Du der Erkrankung zuviel Gewicht. Es gibt sicher noch eine ganze Menge mehr, was Dich ausmacht und was Dein Partner an Dir entdecken kann. Das muss er halt erleben. Beziehung ist nicht Prosa, das kriegt man nicht erzählt.

Ich finde 3 Wochen allerdings noch keine Beziehung, da "kenn ich grad mal eine".
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Conte Palmieri am 26. Januar 2015, 10:19:27
Ja, ich hab eine regelmäßige Therapie, aber ich wüsste nicht warum ich mich nicht zusätzlich anderweitig informieren sollte.
Du kannst natürlich machen wast Du willst, aber dieses Forum hier ist von alten Säcken bevölkert, die von "Frauenverrücktheiten" schwerst traumatisiert sind und für die "Borderline" auch mal ein Schimpfwort sein kann.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 10:22:15
Wenn sich der "Hormonnebel" schon nach 3 Wochen wieder verzieht, war's ohnehin keine Beziehung.

Das ist eine Frage des individuellen Hormonstatus.

Zitat
Vielleicht wäre es besser, eine aktuelle Entwicklung durch die Therapeutin begleiten zu lassen, statt durch das Männerpforum.

Ich denke, das schließt sich nicht notwendigerweise aus. Die therapeutischen Ratschläge kommen eh nicht von uns.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 10:25:38

Ich würde allerdings bestimmt nicht mit der Tür ins Haus fallen. Damit gibst Du der Erkrankung zuviel Gewicht.

Ich finde 3 Wochen allerdings noch keine Beziehung, da "kenn ich grad mal eine".

Ich hab mir auch schon darüber Gedanken gemacht wie ich das am besten zu formulieren kann, dass es nicht so schlimm klingt. Aber es ist nun mal eigtl schlimm und sollte auch nicht unterschätzt werden. Ich hab mich damals bei der Erklärung darauf beschränkt welche Auswirkungen das auf das Miteinander hat bzw. wo wird es bemerkbar und wie kann man das friedlich umgehen/ klären. Auf die Beschreibung von meinem Inneren Chaos hab ich dann verzichtet...geht ihn ja auch erstmal nichts an.

Die Beziehungsdefinition und ihre Wahrnehmung meinerseits sind bei mir eh ein einzelnes großes Thema, da arbeite ich schon dran^^
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 10:31:25
Frage am Rande: Wie alt bist Du?
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 10:31:47
Du kannst natürlich machen wast Du willst, aber dieses Forum hier ist von alten Säcken bevölkert, die von "Frauenverrücktheiten" schwerst traumatisiert sind und für die "Borderline" auch mal ein Schimpfwort sein kann.

Ich weiß nicht inwiefern das mein Problem ist, wenn sie von anderen Frauen traumatisiert wurden. Ich mach ja auch nicht die ganze Männerwelt für meine Traumata verantwortlich. Und da ich mich gerade neu entdecke, lass ich mich auch gern von "alten Säcken" des Besseren belehren, wenn ich falsch liege. Da bewirkt das Schimpfen und "in den Hintern treten" wahre Wunder im Vergleich zu so manch anderen Methoden, die Frau sich sonst wo einholt  ;D
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 10:32:51
Frage am Rande: Wie alt bist Du?

Ich bin 21
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 10:54:03
Ich weiß nicht inwiefern das mein Problem ist, wenn sie von anderen Frauen traumatisiert wurden.

Gar nicht. Der Conte wollte Dich nur vorwarnen, daß es zickige bzw. überzogene Reaktionen von anwesenden alten Säcken auf Deine Beiträge geben könnte.  ;D
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 10:55:30
Gar nicht. Der Conte wollte Dich nur vorwarnen, daß es zickige bzw. überzogene Reaktionen von anwesenden alten Säcken auf Deine Beiträge geben könnte.  ;D

Das ist natürlich sehr lieb, aber ich kann einiges einstecken...dafür dann dementsprechend austeilen ;)
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 11:20:52
Ich bin 21

Einige hier sind fast drei mal so alt.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 11:22:28
Einige hier sind fast drei mal so alt.

Einige Freunde von mir sind das auch, verhaftet mich  :evil
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: nigel48 am 26. Januar 2015, 13:00:54
ich will nichts kleinreden oder verharmlosen,
aber einige verhaltensweisen sind fließend.
ist ein kind aktiv und lebendig oder hat es ahds,
ist ein menschsehr ordentlich oder zwanghaft,
hab ich zu viel gearbeitet und bin erschöpft oder ist das schon burnout,
flucht einer gern und wiederholt ständig sätze oder ist er touretter, ....?

ich glaube schon, dass du dich von den symtomen sehr beeinträchtigt fühlst,
aber tu dir das nicht an, das als krank zu bezeichnen.
du verhältst dich iin einigen situationen extrem oder seltsam.
und wie du selbst schreibst, lernst du , änderst bewußt dein verhalten.

wenn du dichselbst als krank etikettierst, hastdudie ausrede. ich bin ja krank.
damit programierst du dein unterbewußtsein und blockierst dein lernen, mit situationen alternativ umzugehen.

ich "hab rücken". banscheibe raus,schrauben rein, permanent schmerzen. daran gewöhnt man sich.
ich hatte eine phase, da versuchte ich jeglichen schmerz zu vermeiden.
das entwickelte sich fast zur hysterie. panik vor der vollen kaffekanne, davor socken anzuziehen...
bis ichdie angst vor schmerzen satt hatte. angst vor dem, was sein könnte macht dich zum krüppel.
jetzt hack ich holz, schlepp 20+ kilo. und wenns wirklich schlimm wird hör ich auf und hau medis rein.
ich bin nicht krank, ich bin zeitweise beeinträchtigt.

zu deiner frage: sag dem kerl, du benimmst dich manchmal seltsam , reagierst zu heftig oder gar unangemessen, arbeitest aber daran.
entweder kommt er damit klar oder nicht.
dann müßt ihr euch halt mal fetzen, das tun alle paare.
mit : ich bin krank - hast du von vornherein den schwarzen peter.

nebenbei: ich hab noch keinen normalen menschen kennen gelernt.

---------------------

mönch: meister, wie erlange ich volkommenheit?
abt: jeder mensch ist volkommen.
m.: aber was ist mit dem gärtner, der hat einen riesiegen buckel?
a.: das ist ein volkommener buckeliger gärtner.



So wie der Ozean Wellen hat oder die Sonne Strahlen, so sind Gedanken und Emotionen die dem Geist eigene Strahlung. Der Ozean hat Wellen, er lässt sich von ihnen aber nicht besonders stören. Wellen gehören zur Natur des Ozeans. Sie erheben sich – doch wohin gehen sie? Zurück in den Ozean. Und wo kommen sie her? Aus dem Ozean.

Gleichermassen sind Gedanken und Emotionen die Strahlung und der Ausdruck der Natur des Geistes selbst. Sie entstehen aus dem Geist – und wohin lösen sie sich auf? Zurück in den Geist.

Was immer auch erscheint, sehen wir es nicht als besonderes Problem. Wenn wir nicht impulsiv reagieren, sondern nur geduldig bleiben, wird alles wieder in seiner essenziellen Natur zur Ruhe kommen.

Wenn wir dieses Verständnis besitzen, wird das Auftauchen von Gedanken unsere Praxis nur noch stärken. Wenn wir sie aber nicht als das erkennen, was sie eigentlich sind – die Strahlung der Natur unseres Geistes – dann werden genau dieselben Gedanken der Keim der Verwirrung.

Bewahren wir also eine weite, offene und mitfühlende Einstellung gegenüber unseren Gedanken und Emotionen, denn sie gehören ja tatsächlich zur „Familie“ – zur Familie unseres Geistes.

Dudjom Rinpoche pflegte zu sagen, man solle sich ihnen gegenüber verhalten „wie ein weiser, alter Mann, der einem Kind beim Spielen zuschaut.“

https://taozazen.wordpress.com/category/zen-texte/
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 13:26:03

wenn du dichselbst als krank etikettierst, hastdudie ausrede. ich bin ja krank.
damit programierst du dein unterbewußtsein und blockierst dein lernen, mit situationen alternativ umzugehen.


genau sowas ähnliches hat mein Ex auch immer gesagt, aber so ist es ja überhaupt nicht.
1. Habe ich noch nie so viel gelernt und so viel verändert, seit ich endlich weiß, dass mein Verhalten behandelbar ist. Davor ist es mir nicht in den Sinn gekommen, dass ich mich überhaupt ändern kann. Die Diagnose war eine Erleichterung und so hat die Suche nach Änderungsmöglichkeiten überhaupt begonnen.
2. Ist es eben für mich keine Ausrede, sondern eine Begründung für mein Verhalten. Klar schiebe ich ein Teil der Verantwortung dadurch von mir weg, aber ein Diabetiker, der in Ohnmacht wegen Unterzucker fällt, sagt ja auch nicht "hm ich bin so, aber ich arbeite dran", sondern sagt "ich hab Diabetes und nur deswegen weiß ich wie ich mir überhaupt selbst helfen kann"...zB Ernährungsumstellung, Medikamenteneinnahme, Sport usw. (vllt ein blödes Bsp. aber ich finde man sollte die psychischen Erkrankungen nicht von den physischen unterscheiden)

Und zu deiner Antwort: "sag dem kerl, du benimmst dich manchmal seltsam , reagierst zu heftig oder gar unangemessen, arbeitest aber daran"
warum sollte ich es dann überhaupt erwähnen, so einen Satz kann bedenkenlos jede von meinen gesunden Freundinnen von sich sagen, aber sowas ist dem Partner gegenüber nicht erwähnenswert...er hat ja auch Macken...das merkt man dann schon selber mit der Zeit, wie es in jeder Beziehung der Fall ist.

Macht denn der Grund für mein Benehmen keinen Unterschied für meinen Partner?
Ich suche selbstverständlich nicht nach einem Freifahrschein, aber das Verständnis für, z.B. meine Ausraster, sollte unter diesen Umständen doch anders sein, oder?
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 13:41:39
Außerdem ist es mir sehr wichtig absolut ehrlich zu sein, Halbwahrheiten sind überhaupt nicht mein Ding. Würde ich von meinem Partner ja auch nicht anders erwarten.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Conte Palmieri am 26. Januar 2015, 13:43:56
Außerdem ist es mir sehr wichtig absolut ehrlich zu sein, Halbwahrheiten sind überhaupt nicht mein Ding. Würde ich von meinem Partner ja auch nicht anders erwarten.
Lügen und Halbwahrheiten sind in der Tat gefährlich, aber es gibt Zusammenhänge, in denen Schweigen wirklich Gold ist.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Korinthenkackerin am 26. Januar 2015, 13:47:22
Macht denn der Grund für mein Benehmen keinen Unterschied für meinen Partner?

Ich denke nicht. In dem Moment ist dein Benehmen unangemessen und ich glaube eher, dass das Wissen um die Diagnose einen Partner abschreckt, bei mir wäre das so.

Berufsbedingt kenne ich so einige Borderline-Erkrankte  :P. Du schreibst, du bist in Therapie. Das ist schon mal lobenswert an sich. Ich glaube nicht, dass man pauschalisieren kann, wann du einem potentiellen Partner von deiner Diagnose erzählen solltest. Drei Wochen finde ich auch sehr früh, da kennt man sich doch kaum, das wäre mir zu persönlich und ich hätte auch Angst, anschließend permanent unter "Generalverdacht" zu stehen. Spontan fällt mir ein gutes Buch für Angehörige ein, das heißt "Schluss mit dem Eiertanz" (nicht geeignet für Betroffene, die finden das Buch zumeist sehr schlecht  ;D). Du könntest ja mal erst austesten, wie ein Partner grundsätzlich auf die Formulierung Borderline reagiert, die Ausprägung der Erkrankung ist schon sehr unterschiedlich.

Schwieriges Thema für mich, aber ich will ehrlich sein: sollte ein Mann hier fragen, ob er eine Beziehung zu einer Borderlinerin eingehen soll, würde ich mit "Lauf schnell weg" antworten 8) 8) 8) (Resultat langjähriger Arbeit im psychiatrischen Bereich).
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: nigel48 am 26. Januar 2015, 13:48:08
ruhig blut... das waren nur ein paar gedanken dazu.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 13:54:23
es gibt Zusammenhänge, in denen Schweigen wirklich Gold ist

Wäre meine Situation denn so ein Fall?

Persönlichkeitsstörungen sind leider ja keine Kleinigkeit und es sind wirklich wichtige Einzelheiten, an die man sonst nicht denkt...da muss man aufpassen. Das wird ja den Partnern auch explizit geraten, wenn die sich entschlossen haben, sich davon nicht aufzuhalten. Und wenn man das nicht rechtzeitig macht, dann kann es für beide sehr böse enden....ich weiß auch nicht, ich tue mich so schwer damit...andererseits will ich die Kennenlernphase/ Verliebtheitsphase auch nicht so belasten und damit alles vermasseln.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Conte Palmieri am 26. Januar 2015, 14:00:35
....ich weiß auch nicht, ich tue mich so schwer damit...andererseits will ich die Kennenlernphase/ Verliebtheitsphase auch nicht so belasten und damit alles vermasseln.
Eben. Das Hosswort "Borderline" sollte nicht fallen.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 14:09:41
Persönlichkeitsstörungen

Ein großes Wort für eine vielleicht kleine Sache.

Ich denke nicht.

Ich denke doch. Wenn ich weiß, warum sich mein gegenüber "komisch" verhält, kann ich anders damit umgehen als wenn ich davon überrascht werde.

Meine letzte Freundin, die meine gelegentliche Übellaunigkeit theatralisch-hysterisch als "Ausraster" zu bezeichnen beliebte, meinte später, sie wäre anders damit umgegangen, wenn ich mich deshalb in Therapie befunden hätte. Tatsächlich war sie es, die wie ein zu scharf eingestellter Seismograph auf jede kleinste Erschütterung völlig überreagiert und auch sonst ihre eigenen Traumata geschickt verdrängt und anderweitig instrumentalisiert hatte. Manchmal geht man zerknirscht und schuldbewußt zum Therapeuten um dort zu lernen, daß einem nur wieder mal jemand einen Schuh hingelegt hat, den man sich aus alter Gewohnheit anziehen wollte, obwohl er nicht paßt.

Zitat
sollte ein Mann hier fragen, ob er eine Beziehung zu einer Borderlinerin eingehen soll, würde ich mit "Lauf schnell weg" antworten 8) 8) 8)

Dito (sorry).
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 14:11:24
Ich denke nicht. In dem Moment ist dein Benehmen unangemessen und ich glaube eher, dass das Wissen um die Diagnose einen Partner abschreckt, bei mir wäre das so.

Meine erste Erfahrung war leider eben genau so, deswegen auch die Überlegung, ob ich das anders machen sollte. Ich möchte gerne glauben, dass es eh nichts geworden wäre und jemand, der es ernst meint, zumindest nicht gleich bei den ersten Problemen aufgibt...dieses Wunschdenken immer^^

aber ich will ehrlich sein: sollte ein Mann hier fragen, ob er eine Beziehung zu einer Borderlinerin eingehen soll, würde ich mit "Lauf schnell weg" antworten 8) 8) 8) (Resultat langjähriger Arbeit im psychiatrischen Bereich).

Und ich kann es vollkommen nachvollziehen. Ich glaub an der Stelle jetzt mal den Fachleuten, die mir im unisono versichert haben, dass meine Ausprägungen zwar bemerkbar sind, aber wegen den fehlenden stärksten Symptomen schon ein großer Unterschied zu dem Großteil der BL-Patienten vorhanden ist. Ich hab mich damals gleich bei einem BL-Forum angemeldet (hab im Freundeskreis niemanden mit ähnlichen Problemen) und was die Mädels da erzählen, hört sich für mich absolut verrückt an und ich kann es nicht mal annähernd nachvollziehen. Hoffentlich ist es keine Einbildung aus Selbstschutz...man weiß ja nie so genau...
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 14:17:04
Ich glaub an der Stelle jetzt mal den Fachleuten, die mir im unisono versichert haben, dass meine Ausprägungen zwar bemerkbar sind, aber wegen den fehlenden stärksten Symptomen schon ein großer Unterschied zu dem Großteil der BL-Patienten vorhanden ist.

Dann ist es vielleicht was anderes. Borderline ist halt auch eine bequeme Schublade für Therapeuten, die nicht gerne nachdenken.

Zitat
Ich hab mich damals gleich bei einem BL-Forum angemeldet

Immer diese "Selbsthilfe"-Foren...  :.)

Zitat
was die Mädels da erzählen, hört sich für mich absolut verrückt an und ich kann es nicht mal annähernd nachvollziehen.

Es gibt ne Menge Foren, in denen Geistesgestörte sich austoben. Man muß nicht alles glauben, was die Leute da schreiben.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 14:18:01
Wenns es nach euch geht, dann sollen Borderliner ja für immer alleine bleiben...das ist auch nicht fair :'(

Es hängt doch so viel mit der gesellschaftlichen Norm zusammen...heut zu Tage sagt niemand mehr (zumindest nicht laut), dass man von einem Menschen mit körperlichen Behinderungen (die teilweise wirkliche Pflege und körperliche, wie psychische Belastung des Partners erfordern, weglaufen soll)...wäre ja asozial so eine Diskriminierung...war bekanntlich auch nicht immer so^^
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Conte Palmieri am 26. Januar 2015, 14:21:55
Wenns es nach euch geht, dann sollen Borderliner ja für immer alleine bleiben...das ist auch nicht fair :'(
Und nicht nur die. Die Leutz hier vertreten die gute alte nimm-dich-zusammen-es-liegt-alles-nur-an-dir-Linie. Einige verschleiern das ganz gut, aber was seelische Probleme wirklich sind, weiß in diesem Forum niemand. Am wenigsten die, die es am nötigsten haben.

Zitat
Es hängt doch so viel mit der gesellschaftlichen Norm zusammen...heut zu Tage sagt niemand mehr (zumindest nicht laut), dass man von einem Menschen mit körperlichen Behinderungen (die teilweise wirkliche Pflege und körperliche, wie psychische Belastung des Partners erfordern, weglaufen soll)...wäre ja asozial so eine Diskriminierung...war bekanntlich auch nicht immer so^^
Dann such' Dir halt nicht so ein kleinbürgerliches Forum wie das hier ...
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 14:22:43
Dann ist es vielleicht was anderes

Nope, bestimmt nicht


Und Selbsthilfeforen sind der Hammer, auch wenn etwas nicht wahr ist (zwar aus keinem Grund den ich wüsste, ist ja eh anonym?) ist es doch hilfreich...und wenn nicht hilfreich, dann zumindest äußerst amüsant.
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Diiiiinka am 26. Januar 2015, 14:25:07
Dann such' Dir halt nicht so ein kleinbürgerliches Forum wie das hier ...

Um Himmels Willen, nie wieder mach ich so einen Fehler...danke für den Hinweis  :)
Titel: Re: Wann den Freund über die Borderline Erkrankung informieren?
Beitrag von: Yossarian am 26. Januar 2015, 15:27:17
Wenns es nach euch geht, dann sollen Borderliner ja für immer alleine bleiben...

Das ist Quatsch.

Es hängt mit dem zusammen, was ich vorhin erwähnt habe: Die alten Säcke haben ihre Traumata schon hinter sich und freuen sich auf auf einen ruhigen Schaukelstuhl auf der Veranda mit viel Sonne und Langeweile und wenig Aufregung.

Wer sich sehenden Auges eine "komplizierte" Beziehung anlacht, muß wissen, was er tut. Oft überschätzen sich die Menschen da, und zum Schluß ist keinem von beiden geholfen.

Ich persönlich bin schon genug Achter- und Geisterbahn gefahren in meinem Leben, auch und gerade beziehungstechnisch. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal die Energie hätte, mich mit jemand "Verrücktem" einzulassen.

Zitat
das ist auch nicht fair :'(

Hat Dir jemand den Bären aufgebunden, das Leben sei fair?  ;)

Zitat
Es hängt doch so viel mit der gesellschaftlichen Norm zusammen...heut zu Tage sagt niemand mehr (zumindest nicht laut), dass man von einem Menschen mit körperlichen Behinderungen (die teilweise wirkliche Pflege und körperliche, wie psychische Belastung des Partners erfordern, weglaufen soll).

Da hast Du ohne weiteres Recht. Aber wie Du selbst sagst, ist das auch bei körperlichen Einschränkungen oft geheuchelt. In Wirklichkeit machen sich dann genauso viele Leute aus dem Umfeld rar.

Der Umgang mit psychisch Erkrankten ist in Deutschland allerdings in der Tat nicht besonders gut, und es wird so manche persönliche Schrulle gerne gleich pathologisiert. In Italien hat man mal damit experimentiert, Psychiatrien ganz abzuschaffen; klappte aber irgendwie auch nicht.

Selbsthilfeforen sind der Hammer

Es gibt solche und solche; man muß sehr aufpassen, wo man da hingerät.

Zitat
auch wenn etwas nicht wahr ist (zwar aus keinem Grund den ich wüsste, ist ja eh anonym?)

Darum geht es nicht. Oftmals übernehmen Alphatiere die Deutungshoheit bezüglich der Diagnosen und bestimmen, welche Therapien gut oder schlecht sind. Da gibt es schon ganz interessante Gruppendynamiken ab und an.

Zitat
und wenn nicht hilfreich, dann zumindest äußerst amüsant.

Das auf jeden Fall.  8)