Und? ist die Mandantin verhungert?
Letzten Freitag hat die Richterin - nachdem sie weiteren Sachvortrag verlangt und beiden Seiten mehrere, zuletzt eintägige Schriftsatzfristen gesetzt hatte, einen den Anträgen stattgebenden Beschluß erlassen. Ich war inzwischen bei 5 Schriftsätzen und Anlage K26. Die Mandantin hatte in der Zwischenzeit augescheinlich deutlich abgenommen, ich würde sagen, etwa 10% ihrer Körpermasse, und sie hatte eine recht ungesunde gelbliche Blässe angenommen. Letzte Woche hatten wir ihr dann schon mal 50 € geborgt und sie bei ihren zahlreichen Besuchen mit Hanuta gefüttert.
Ich hoffe nur, daß das Hartzvieramt nun zahlt.
Was mich erstaunt hat:
Die Richterin rief Freitag mittag an, kündigte ihren Beschluß für "noch heute" an, und bat uns, der Mandantin doch bitte erstmal auszuhelfen, denn vor dem Wochenende werde sie nun wohl kein Geld mehr bekommen. Den Beschluß hat die Richterin nach Feierabend in der Geschäftsstelle selbst getippt und um 23.57 Uhr an uns gefaxt. Na ja. Das Empfangsbekenntnis habe ich ihr am Sonnabend zurückgeschickt.
EDIT: Das Amt wr bis zuletzt uneinsichtig und sprach wiederholt von einem "Verdachtsfall nach § 33 SGB 2", der durch die langandauernde Krankheit der Mandantin begründet sei, und der hier dazu führe, daß sie nix bekomme und schlimmstenfalls eben verhungern müsse, wenn sie keine Rente beantragen wolle.